Klappentext
The Saviors – So nennen sich die Agenten der beliebten Savior Agency, die das Leiden der einfachen Leute lindern sollen. Durch Zeitreisen verhindern sie Tragödien wie Unfälle, Anschläge und gezielte Morde, die das Leben eines geliebten Menschen frühzeitig beendet hätten. Joshua Dagger ist einer von ihnen und er bekommt einen Auftrag, der sich für ihn nach nichts Besonderem anhört: Er soll den Selbstmord des erfolglosen Künstlers Hektor Frattini verhindern. Doch schon bald stellt er fest: Das ist leichter gesagt als getan. Es beginnt ein Wettlauf, nicht gegen die Zeit – die hat Joshua in seiner Hand –, aber gegen die Geduld und die Dämonen, die den Menschen innewohnen. Und irgendwann droht sein Ehrgeiz, Hektor zu retten, Raum und Zeit komplett zu zerstören.
(Quelle und Bildcopyright liegen bei der Autorin)
Biblios
- Preis: 4,99 € (E-Book) | 15,99 € (TB)
- Seitenanzahl: 588
- Altersempfehlung: ab 14
- Meine Wertung: Lieblingsbuch
- Reihe: Savior Agency #1
- Verlag: Selbstverlag (Rezensionsexemplar)
Cover
Auf dem weißen Hintergrund des Covers sind viele blaue Farbklekser zu sehen und natürlich eine Uhr, in dem der Titel des Buches zu finden ist, somit vereint das Cover genau das, was dieses Buch ausmacht. Kunst und Zeitreisen, eine wilde Mischung, aber in der folgenden Rezension werdet ihr erfahren, wie gut beides miteinander harmoniert, wenn man es nur richtig macht.
Meinung
Kurz vorweg: Wusstet ihr, dass die Autorin Sara Metz gerade einmal 16 Jahre alte ist? Nein? Gut, dann wisst ihr es jetzt und habt es beim Lesen von »Savior Agency – The Knight of Time« im Kopf. Glaubt mir, das macht das Ganze noch viel unglaublicher. Ich habe Bücher von gestandenen Autoren gelesen, die mich nicht so sehr begeistern konnten wie dieser neue Reihenauftakt.
Sara hat einen ganz eigenen Schreibstil. Er ist sehr einfach gehalten und doch so emotional, dass einem die Tränen kommen. Immer wieder flicht sie solche zum Teil schon urkomischen Gags ein, dass die Tränen wieder versiegen lassen bis man mit einem Lachkampf am Boden liegt. Das ganze Buch ist ein Hin- und her aus Lachen und Weinen und »Was zum Teufel schreibt sie da«-Momenten, die sie mit ihrem Schreibstil wirklich perfekt zur Geltung bringt.
Im Folgenden werde ich versuchen, die Handlung kurz zusammenzufassen, aber seid bitte daruf gefasst, dass es nicht möglich ist, die Gefühle und Gedanken, die einem während des Lesens begleiten, in diese Rezi einzubringen, aber die machen den Großteil der 500 Seiten aus:
Joshua Dagger ist ein Savior. Er hat sein altes Leben aufgegeben, um der Savior Agency beizutreten und von da an riskiert er regelmäßig sein Leben, indem er in die Vergangenheit reist, um Menschen, die eigentlich sterben sollten, zu retten. Josh ist der beste in seinem Job (Obwohl er wirklich ein Trottel ist!) und wird nach einer Beförderung mit ein Spezialfällen betreut. Spezialfällen wie Hektor Frattini, einem erfolglosen Künstler, der mit seiner sehr »besonderen« Art bei den meisten Menschen aneckt und sich schließlich einen anderen Ausweg gesucht hat. Josh reist zurück in die Vergangenheit, um ihn von seinem Selbstmord abzubringen. Was zunächst nur ein weiterer Auftrag war, entwickelt sich nach und nach zu einer engen Freundschaft, für die Josh alles riskieren würde.
Dadurch, dass ich im Voraus schon eine Menge über dieses Buch gehört hatte, dachte ich eigentlich, ich wäre vorbereitet auf diese 500 Seiten, aber nein: Dieses Buch ist emotionale Folter. Es zerstört Herzen, bringt zum Weinen und ist gleichzeitig so fesselnd, dass es fast unmöglich ist, es aus der Hand zu legen.
Der Grundtenor von »Savior Agency« handelt von Freundschaft und auch Depressionen, die die Jungautorin mit beinahe unbegreiflicher Tiefe beschreibt und verinnerlicht. Man merkt, wie wichtig ist das Thema ist und wie gefühlvoll sie es in diese zugegebenerweise etwas anderen Zeitreise-Geschichte einbringt. Zeitreise-Romane gibt es viele, aber nie habe ich erlebt, wie so sehr mit dem Gefüge der Raumzeit gespielt wurde, um einen Menschen zu retten, den man nicht liebt, sondern durch den man »nur« in Freundschaft verbunden ist. Eine Romanze wird man hier eher nicht finden (wobei ich mir habe sagen lassen, dass sich das ab Band 2 ändern wird), aber das macht nichts, denn dieses Buch ist rundum perfekt, so wie es ist!
Selbst die Charaktere sind nicht gerade Mainstream. Okay, Josh vielleicht schon ein wenig. Der Savior kam nach einem schweren Schicksalsschlag zur Agency und hat seither versucht, Menschen zu retten, um sich von der Schuld freizumachen, die er nach besagter Tragödie verspürt. Er ist aufopfernd – sonst wäre er wohl kein Savior geworden – mutig und ja, manchmal (okay, fast immer!) ein wenig trottelig.
Hektor, sein Schützling, wenn man so will, ist ein sehr besonderer junger Mann. Obwohl er 28 Jahre alt ist, benimmt er sich gerne, als wäre er acht Als man mir das erste Mal von ihm erzählt hat, dachte ich genau das! Dass er acht Jahre alt ist, aber nein, er ist tatsächlich 28. Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass Hektor Farben liebt und den ganzen lieben langen Tag lang Blumen zeichen könnte. Er hat ein Herz für alle Lebenwesen, auch Spinnen, obwohl er sich vor diesen fürchtet. Außerdem redet er und redet er und redet er, wenn man ihn nur lässt. Auf den ersten Blick wirkt er fröhlich, ausgelassen, aber wenn man genauer hinschaut, bemerkt man, wie ihn Selbstzweifel und tiefe Depressionen plagen. Er ist dieser eine Charakter, den man am liebsten in eine Kuscheldecke einpacken und mit einer heißen Tasse Tee ganz weit weg von der Autorin schaffen möchte, damit sie ihm ja nicht noch mehr wehtun kann.
Außerdem wäre da noch Green, ein Punk mit grünem Iro, der immer mal wieder auftaucht, aber im ersten Band noch so gut wie nichts von sich preisgibt. Auch ihn empfinde ich als sehr interessant, eben weil man noch so gut wie nichts von ihm und über ihn weiß, aber ich habe mir sagen lassen, dass seine Rolle noch größer wird und wir gespannt auf Band 2 warten können.
Das müssen wir sowieso, denn wenn man Band 1 gelesen hat, gibt es kein Zurück mehr. Das ungewöhnliche futuristische Setting, die liebenswerten, zum Teil etwas idiotischen Charaktere lassen einen nach dem Lesen auch nicht mehr in Frieden. Ich hoffe nur, dass Band 2 nicht allzu lange auf sich warten lässt.
In diesem Sinne: Lest es! Es ist perfekt und wunderbar! Ihr werdet es lieben!
Fazit
Was gibt es da noch groß zu sagen? Dieses Buch ist Perfektion in Vollendung, sicherlich kein Klischee und kein Mainstream. Es ist anders, als alles, was ihr jemals gelesen habt und ihr dürft es euch nicht entgehen lassen.
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