Klappentext
*Zwischen uns nur die Sterne**
Die 17-jährige Melody lebt mit ihrer Familie innerhalb einer Militärbasis von Washington D.C. und führt ein abgesichertes, geschütztes Leben, als das Undenkbare passiert: Ein UFO stürzt aus dem Himmel und legt mitten in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten eine Bruchlandung hin. Während wie von Geisterhand alle Glasscheiben zu Bruch gehen, der Strom schlagartig ausfällt und in den Straßen das Chaos ausbricht, geht plötzlich alles rasend schnell. Melodys Bruder wird schwerverletzt wegtransportiert und ihre Mutter übernimmt als Ärztin des Militärkrankenhauses die Behandlung der außerirdischen Neuankömmlinge. Und dann soll auch noch ausgerechnet Melodys Familie am Projekt ›Ohana‹ teilnehmen und einen vollkommen traumatisierten Jungen aus dem All aufnehmen…
(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)
Biblios
- Preis: 3,99 €
- Format: E-Book
- Seitenzahl: 325
- Altersempfehlung: ab 14
- Reihe: /
- Verlag: Carlsen Impress (Rezensionsexemplar)
Cover
Ganz anders als Jennifer Wolfs bisherige Cover ist dieses hier überwiegend in dunklen Farben gehalten. Vor einem dunklen Nachthimmel, an dem unzählige kleine Sterne funkeln, ist eine junge Frau mit langem, schwarzen Haar und einem schwarzen Outfit zu sehen. Auch ihr Make-up ist eher dunkel. Bis auf eben dieses Make-up habe ich mir Melody, die Protagonistin genauso vorgestellt. In einer geschwungenen, silbernen Schrift findet sich der Titel im unteren Drittel des Covers und sorgt für einen wahren Blickfang. Dieses Cover ist mit Sicherheit eines der schönsten, die Impress Programm hat.
Meinung
OMG! Wieso habe ich erst die anderen Impress-Titel gelesen und nicht zuerst dieses hier? Als großer Fan von Jennifer Wolf war für mich zwar von Anfang an klar, dass ich auch “Starfall – So nah wie die Unendlichkeit” muss, ebenso wie ich eigentlich schon vor dem Lesen wusste, dass mich diese Geschichte auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt.
Wie immer ist Jennifer Wolfs Schreibstil sehr gefühlvoll, so dass man gar nicht anders kann, als mitzuleiden – und ich sage bewusst mitleiden, denn man leidet wirklich. Auf jeder Seite ein wenig mehr. Diese Emotionen trifft die Autorin wirklich perfekt, auch in ihrem neusten Schätzchen. Erzählt wird die Geschichte aus Melodys Sicht, so dass man die Protagonistin und ihre Ansichten schnell zu verstehen lernt. Gerne hätte ich auch in Nevens Kopf reingeschaut, um vielleicht seine Sicht der Dinge noch besser zu verstehen, aber auch ohne einen zweiten Ich-Erzähler bin ich vor allem auf emotionaler Ebene sehr zufrieden – denn genau das erwarte ich von Jennifer Wolfs Büchern.
Die Geschichte hätte ich aber tatsächlich nicht so erwartet. Ich kenne bereits einige Bücher von Jennifer Wolf und vor allem in ihrer Gay Romance-Dilogie hat sie bereits ein gesellschaftlich leider kritisches Thema angeschnitten. Es hätte mich also nicht wundern sollen, dass sie das wieder tut, aber die Umsetzung … oh Mann, das hätte sie nicht besser machen können.
Im Großen und Ganzen dreht sich die Geschichte um Melody, deren Leben aus den Angeln gehoben wird, als ein Raumschiff in Washington D.C. abstürzt. Auf einmal sind da Aliens, die alles auf den Kopf stellen. Die ihren kleinen Bruder ins Krankenhaus befördert haben. Die sie über alles hasst. Und einer von ihnen wird in ihrer Familie wohnen. Melody ist nicht begeistert. Sie hat Angst und ist misstrauisch, doch mit der Zeit lernt sie Neven besser kennen und ihre Angst verschwindet langsam.
Viele wichtige Themen werden hier aufgegriffen. Nicht nur die Liebesgeschichte steht im Vordergrund und auch nicht die Tatsache, dass Aliens auftauchen. Klar, beides ist wichtig für die Geschichte, aber ersetzen wir die Aliens durch Flüchtlinge, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, ist dieses Szenario gar nicht mehr so unbekannt, sondern höchst aktuell. Die Angst vor dem, was wir nicht kennen, mag ein Instinkt des Menschen sein, aber Jennifer Wolf hat in ihrem neusten Roman gezeigt, dass es auch anders geht und daran sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden.
Melody ist eine Protagonistin, mit der sich viele Leser identifizieren können. Auch sie hat Angst, ihr Leben steht Kopf und dann soll sie auch noch mit einem von diesen fremden Aliens, die weder ihre Sprache noch Kultur verstehen, zusammenleben. Es kostet sie einiges an Überwindung, bevor sie sich öffnen kann. Wir haben hier als eine schöne Entwicklung zu verzeichnen. Außerdem liebt Melody Musik und sie ist sehr loyal. Wenn ihr etwas wichtig ist, dann kämpft sie auch dafür und beweist unglaublichen Mut.
Neven ist … ein kleines, getretenes Hundebaby und niemand darf ihm mehr wehtun! So habe ich mich beim Lesen zu 90% der Zeit gefühlt. Neven kommt völlig traumatisiert auf die Erde und man kann eigentlich gar nicht anders als Mitleid für ihn zu empfinden. Man will ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass alles gut wird. Auch er entwickelt sich aber im Laufe des Buches, verliert seine Angst und nähert sich Melody immer mehr an. Und es ist einfach nur so niedlich, wie er kommuniziert. Hach, so einen will ich auch!
Fazit
“Starfall – So nah wie die Unendlichkeit” ist mal wieder ein Meisterwerk. Wieder gewohnt emotional mit Charakteren, die man gern haben muss, und darüber hinaus einer sehr wichtigen Message zwischen den Zeilen. Angst mag stark sein, aber Liebe ist stärker.
Schreibe einen Kommentar