Überleben unter Zombies!
**Gegen den Rest der Welt**
Umgeben von Schrott und nuklearem Ödland kämpft die 17-jährige Lys gemeinsam mit ihrem Vater ums tägliche Überleben. Wesen, die nicht mehr menschlich sind, durchstreifen das Land und nur die Mauer der Siedlung schützt die beiden vor ihrem sicheren Tod. Als ihr Vater spurlos verschwindet, ist Lys plötzlich auf sich allein gestellt und die Situation scheint für sie ausweglos. Bis sie einem Kopfgeldjäger begegnet, der sich selbst nur »Z« nennt und ihr anbietet sie in die nächste Stadt zu führen. Damit muss sich Lys allerdings nicht nur dem grausamen Alltag außerhalb ihrer Siedlung stellen, sondern auch den Gefühlen, die der verschwiegene Z in ihr hervorruft…
(Quelle: Carlsen Impress)
Cover
Ich mag’s nicht. Überhaupt nicht. Ich kann nicht einmal behaupten, dass es zur Story passt, denn die spielt im Ödland, einer Art Staubwüste, in der es so etwas wie Grün nicht gibt. Und dann ist es auch noch so ein schmutzig-dunkles Grün. Okay, ja, ich kann verstehen, dass es auf die Zombies anspielen soll, aber ich hätte eine andere Farbe doch besser gefunden. Die Mondfinsternis im Hintergrund verstehe ich auch nicht so ganz. Die hat in meinen Augen keine wirkliche Bewandnis für die Story.
Ich glaube, das wird mein Cover-Flop des Jahres 2018. Bin ja mal gespannt, ob die Cover zu Band 2 und 3 zumindest besser und passender ausfallen, denn weiterlesen werde ich auf jeden Fall.
Meinung
Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin und doch fühlt es sich ein wenig so an. Während “Ewig und du” eher eine humorvolle Note hat, ist “Wasteland” ganz anders geschrieben und ja, das hat mich zunächst etwas geschockt. Von humorvoll kann hierbei nicht die Rede sein. Stattdessen wird mit Beschimpfungen und Beleidigungen um sich geworfen, als wären sie nichts Besonderes. Trotzdem muss man weiterlesen. Es geht nicht anders. Und seien wir mal ehrlich: Wenn es zu einer Zombie-Apokalypse kommt, dann brauchen wir alle ein dickeres Fell.
Erzählt wird aus der Sicht der 17-jährigen Lys, die – obwohl sie in einer postapokalyptischen Welt lebt – sehr ängstlich ist. Ihre Angst ist sehr deutlich beim Lesen spürbar, was in Anbetracht der Umstände nicht verwunderlich und von der Autorin sehr gut umgesetzt worden ist.
“Wasteland – Tag des Neubeginns” spielt 73 Jahre nach der Apokalypse. Die Menschen haben sich in kleinen Städten zusammengetan, handeln mit Schrott, um zu überleben und verteidigen sich mit Waffengewalt gegen die Zombies. Lys lebt in einer dieser Städte mit ihrem Vater und arbeitet als Mechanikerin. Bis zu dem Tag, als Zombies ihre Stadt angreifen und Lys auf einmal mit dem Kopfgeldjäger Z durchs Ödland ziehen muss, um ihren Vater zu finden.
Zuvor muss ich sagen, ich habe keine Ahnung, was ich von diesem Buch erwartet habe. Klar, ich habe Zombies erwartet, eine postapokalyptische Stimmung im Buch, aber mehr auch nicht. Jedenfalls nicht einmal annähernd das, was ich schlussendlich bekommen habe.
Tatsächlich sind die Zombies gar nicht so präsent in dem Buch, wie ich zunächst dachte. Das ist zwar ein wenig schade, denn ja, ich mag Zombie-Romane! Aber ich komme damit klar. Stattdessen gibt es ein wirklich interessantes Wordbuilding – ich glaube, würde ich in dieser Welt leben, hätte ich nicht so lange überlebt wie Lys – und eine spannende Handlung. Dazu zählen dann auch die ganzen Plottwists, die ich nicht habe kommen sehen und über die ich euch hier selbstverständlich nichts verrate. Ich kann nur sagen, dass das Ende mit dem letzten großen Twist mich so richtig umgehauen hat.
Außerdem beschert die Autorin uns Charaktere, die alles nur nicht oberflächlich sind. Lys (a.k.a. Goldi) scheint zwar auf den ersten Blick ein ganz normales Mädchen zu sein – jedenfalls so normal wie möglich, wenn man in einer Zombie-Apokalypse aufgewachsen ist -, aber sie hat es fautdick hinter den Ohren. Dazu kommt Z, der Kopfgeldjäger. Er ist eher ein Einzelgänger und nicht unbedingt begeistert über seine Reisebegleitung, trotzdem muss man ihn und seine ruppige Art einfach gernhaben. Victoria, eine bis unter die Zähne mit Dynamit bewaffnete Ärztin, und J.S., ein stets betrunkener Kerl, der die Zombies am liebsten im Alleingang auslöschen würde, komplettieren das Team.
Die vier sind also extrem verschiedenen und verfolgen noch dazu alle ihre eigenen Motive. So bilden sie eine sehr seltsame Gruppe, aber ich habe jeden von ihnen ins Herz geschlossen. Und ich freue mich schon jetzt darauf, zu lesen, wie ihr Abenteuer weitergeht.
Fazit
“Wasteland – Tag des Neubeginns” ist ein Reihenauftakt, der mich bis auf winzige Schwächen überzeugen konnte und definitiv Lust auf die nächsten Bände macht. Emily Bähr erschafft in einem genialen Setting eine Zombie-Apokalypse der etwas anderen Art. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Biblios
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- Titel: Wasteland. Tag des Neubeginns
- Autorin: Emily Bähr
- Reihe: Wasteland #1
- Preis: 3,99 €
- Format: E-Book
- Seitenzahl: 388
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Verlag: Carlsen Impress
Mehr Informationen gibt es hier.
Ich danke Carlsen Impress für das Rezensionsexemplar.
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