Darum geht es:
**Pass auf, wen du küsst**
Wie alle Mädchen ihres Jahrgangs sehnt Luisa sich nach nichts mehr, als von Jonas, dem begehrtesten Schwarm der Schule, bemerkt zu werden. Doch ihre Chancen bei ihm stehen gleich Null – zumindest dachte sie das bis vor Kurzem. Aber dann geht ihr Wunsch auf wundersame Weise in Erfüllung und von einem Kuss auf den anderen ändert sich Luisas ganzes Leben. Denn die sanfte Berührung von Jonas’ Lippen beinhaltet einen Fluch, der sie an die Wünsche und Sehnsüchte eines anderen bindet…
(Quelle: Carlsen Impress)
Wie finde ich das?
Seit der Realverfilmung von “Aladdin” ist anscheinend die ganze Welt im Dschinni-Fieber. Mich eingeschlossen. Umso praktischer, dass gerade jetzt “Dschinniya. Der verwunschene Kuss” von Cristina Haslinger erschienen ist, denn so konnte ich mich direkt darauf stürzen. Schon der Klappentext lässt vermuten, dass die Liebesgeschichte sich ein wenig anders entwickelt, als es auf den ersten Blick den Anschein erweckt. Da das genau die Art von Romance ist, die ich gerne lese, habe ich mich sehr darauf gefreut.
Der Anfang mit der grundlegenden Thematik ist auch sehr vielversprechend gewesen, denn Luisa, die total auf Jonas, einen Jungen aus der Oberstufe steht, wird von einem Dschinn ziemlich übel ausgetrickst. In der Gestalt von Jonas stiehlt er sich einen Kuss von ihr und schwupps, ist er kein Dschinn mehr, sie dafür eine Dschinniya. Mit Wünschen, Wunderlampe und allem, was sonst noch so dazu gehört. Tja, so kann es gehen.
Ihr Meister Monsieur Antoine ist ein netter, älterer Herr, der sich als Kind jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte gewünscht hat und das auch jetzt im hohen Alter noch durchzieht. Aber ansonsten ändert sich für Luisa nicht viel. Sie hat nach wie vor ihre Freundinnen, steht auf den gleichen Kerl und kann normal in die Schulen gehen. Ab und an landet sie zwar im Bikini (weil sie zuvor im Freibad war) im Haus von Monsieur Antoine, um ihre “Pflicht” zu tun, aber hey, man kann nicht alles haben. Um den ganzen Spaß zu komplettieren, taucht dann auch noch Gin (nicht das Getränk, obwohl es die gleiche Schreibweise ist) in ihrer Schule auf.
Wer es sich bisher nicht gedacht hat: Die Liebesgeschichte ist natürlich nicht zwischen Luisa und Jonas, sondern zwischen ihr und Gin, obwohl ich mir hier definitiv ein bisschen mehr Prickeln gewünscht habe. Nicht nur dass Gins Persönlichkeit echt cool ist, die beiden haben auch eine großartige Chemie. Auch wenn man davon nicht viel mitbekommt. Ihre Momente, die schließlich dazu führen, dass eine Romanze entsteht, sind schlichtweg zu kurz, so dass der Ausgang für mich wenig verständlich war. Dafür schwärmt Luisa fast die ganze Zeit über von Jonas alias der Dreamboy, der in etwa so viel Persönlichkeit besitzt wie eine Scheibe Toastbrot. Ihr merkt schon, ich bin kein Fan.
Die Handlung plätschert bis über die Hälfte locker vor sich hin. Es passiert nicht viel, wenn man von verzauberten Basketbällen, Freundinnendrama und Luisas Anschmachten mal absieht. Erst da entwickelt sich langsam der rote Faden und Anspielungen, die auf die Machenschaften des Antagonisten hindeuten, werden gewissentlich ignoriert, um zum Höhepunkt wieder hervorgeholt zu werden und für einen Schockmoment zu sorgen. Kleiner Spoiler-Alert: Ich war überhaupt nicht geschockt. Bloß über die Tatsache, dass die eine Person, die direkt gemerkt hat, das was faul ist, es nach einem Kommentar so stehen gelassen und sich nicht weiter drum gekümmert hat.
Außerdem hat mich das unnötige, viel zu aufgebauschte Drama zwischen Luisa und ihren Freundinnen immens gestört, denn es hat den eigentlichen roten Faden immer wieder in den Hintergrund rutschen lassen. Und mag sein, dass Teenies öfter mal irrational handeln und über die banalsten Dinge streiten, aber beim Lesen hat es nur dafür gesorgt, dass ich die Augen verdrehe. Immer und immer wieder. Weniger Drama, mehr Gin wären nett gewesen, aber auch dieser sorgt für einiges an Drama, so dass ich mich zum Ende hin gefragt habe, wie dieser tolle, vielversprechende Anfang sich so entwickeln konnte.
Das Ende war … zufriedenstellend. Irgendwie zumindest. Sagen wir: Die Idee gefällt mir. Sie verleiht der ganzen Thematik rund um das “Freiwünschen” eines Dschinns eine schöne, weitere Komponente, aber es kam zu … plötzlich. Und nachdem die Handlung erst zum Ende hin Fahrt aufgenommen hat, war der Showdown ziemlich schnell wieder abgearbeitet, was ich schade finde, denn es hätte so gut werden können, hätte der Fokus nicht auf banalem Freundinnendrama und albernen Teenie-Crushes gelegen.
Im Großen und Ganzen…
“Dschinniya. Der verwunschene Kuss” von Cristina Haslinger ist ein netter Zeitvertreib, aber mehr auch nicht. Sowohl die Protagonistin als auch ihre Freundinnen handeln zu kindlich und die Handlung braucht lange, um Fahrt aufzunehmen. Die Romanze mit Gin ist eindeutig das beste an dem Buch und das, obwohl sie kaum im Fokus steht.
Weitere Informationen
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(c) Carlsen Verlag, Hamburg
- Titel: Dschinniya. Der verwunschene Kuss
- Reihe: /
- Autorin: Cristina Haslinger
- Verlag: Carlsen Impress
- Seiten: 334
- Preis: 3,99 €
- ISBN: 978-3-646-60519-8
Weitere Informationen findet ihr hier.
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