
Quelle (Hintergrund): mit Photoscape X erstellt
Darum geht es:
Alicia und Robin sind das Traumpaar der Bergsteigerszene. Auf ihren Social Media Kanälen kann man nicht nur ihre Expeditionen, sondern auch ihre Beziehung verfolgen. Augenscheinlich zumindest, denn was kaum jemand weiß, das Traumpaar geht seit einiger Zeit getrennte Wege. Alicia konnte mit Robins Alkoholsucht nicht mehr umgehen. Als ihr Sponsor zu einer Expedition ruft, den Mount Everest zu besteigen, schließen sie sich zum letzten Mal zusammen. Doch in den Höhen spielen auch die Gefühle verrückt. Ob ihre Trennung wirklich so endgültig ist?
Wie finde ich das?
Ich habe den Read! Sport! Love!-Wettbewerb des digital Labels ein bisschen verfolgt. Dementsprechend war ich sehr neugierig auf die drei Gewinnertitel. Den ersten habe ich nun gelesen und ich sehe die Ansätze, die dieses Buch zu einem Gewinner gemacht hat.
Ein Sport, den man entdecken konnte …
Das große Alleinstellungsmerkmal des Romans ist das sportliche Thema: Bergsteigen. Ein Sport, eine Welt, die definitiv an mir vorbei gegangen ist. Dadurch durfte ich aber auch vieles neu lernen und erleben und entdecken. Das gefiel mir sehr gut, denn ich konnte merken, wie viel Recherche in diesem Buch steckt. Der Ablauf der Expedition wird wirklich schön beschrieben und … ich habe gefallen an dem Sport gefunden, auch wenn es mich wohl nie in diese Höhe treiben wird. Besonders gut gelungen empfand ich die Landschaftsbeschreibungen. Ich habe mir vorstellen können, welchen atemberaubenden Aussichten die Protagonisten begegnen durften. Ich empfinde es als mutig, ein Sportthema zu wählen, dass den meisten Lesern wohl fremd ist und eben nicht Hockey, Football, Fußball, und es hat sich für die Autorin wirklich ausgezahlt. Außerdem brachte es wirklich viel Spannung in den Roman. Oh, es gab einige Szenen, in denen ich wirklich gezittert habe.
Auch das zweite Thema, dass im Roman eine große Rolle spielt – Alkoholsucht und Depression – empfinde ich als gut eingefangen. Ich kann jedoch nicht aus der Sicht einer Betroffenen reden, ich schaue aus der Sicht einer Psychologiestudentin darauf. Gerade die Dysfunktionalität in der Kommunikation und Beziehung habe ich erkennen können. Die Emotionen haben mich berührt, wenn auch nicht komplett mitgenommen und mitgerissen.
Zwei Handlungsstränge – Gegenwart und Vergangenheit
Hier beginnen nun meine Kritikpunkte. Ich bin eh kein Fan von dieser Art zweier Handlungsstränge. Dass kommt diesem Buch nun wirklich nicht zu gute. Mein Problem lag vor allem im Handlungsstrang der Vergangenheit. Die ersten Szenen, die ich aus der Vergangenheit lesen durfte, haben mir Alicia echt nicht sympathisch gemacht. Ich empfand sie schlecht gewählt. Mir fehlte Empathie und Mitgefühl von ihrer Seite aus. Dementsprechend habe ich lange gebraucht, um mit ihr als Protagonistin warm zu werden. Bei Robin war es anders. Er war mir gleich sympathisch und ich habe mit ihm mehr gelitten.
Der zweite Kritikpunkt in Bezug auf die Vergangenheitsabschnitte: Sie waren mir zu wirr eingeworfen. In ihnen lag keine Chronologie und trotz Zeitangabe hab ich auch jetzt keinen Überblick, wie genau ihre Beziehung verlaufen ist.
Mir ist die Wichtigkeit der Kapitel schon bewusst, denn sie geben uns alles, was wir noch über die Beziehung wissen müssen. Sie sollen zeigen, wie die Situation so eskalieren konnte. Allerdings fiel es mir schwer, es hundertprozentig mitzuverfolgen.
Auch … das Ende mochte ich nicht so gerne. Ich hatte mich anfangs sehr gefreut, weil es nicht den Anschein machte, als haben sich alle Probleme in Luft aufgelöst und dann kam der Epilog. Danach wusste ich nicht so sehr, was ich davon halten sollte. Aber das ist wohl mein persönliches Empfinden.
Im Großen und Ganzen…
… hat mir „Das Dach der Welt“ schon gut gefallen. Die Themen Bergsteigen und Alkoholsucht / Depression gaben viel Stoff für einen außergewöhnlichen Roman, der sich von anderen Sportromanen abhebt. Nur die Anordnung der Vergangenheitskapiteln haben es mir wirklich schwer gemacht. Erstens um einen Überblick über die Beziehung zu bekommen, zweitens um Sympathie für die Protagonistin zu entwickeln.
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(c) Piper Digital
- Titel: Das Dach der Welt
- Reihe: Read! Sport! Love! #1
- Autorin: Mira Manger
- Verlag: Piper Digital
- Seiten: 292
- Preis: 15,99 € (Taschenbuch) | 4,99 € (E-Book)
- ISBN: 978-3-492-50282-5
Weitere Informationen findet ihr auf der Verlagsseite.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar.
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