
Quelle (Hintergrund): mit Photoscape X erstellt
Darum geht es:
Das Land Kender ist geteilt und befindet sich seit Generationen im Krieg. Ein Friedensangebot kommt für Verion, König von Unterkender, sehr überraschend. Er kann die beiden Reiche vereinigen, sollte er sich dazu bereit erklären, eine Leoparden-Wandlerin adliger Abstammung aus dem Reich Oberkender zu ehelichen. Die Gestaltwandlerin Viktoria ist eine der Kandidatinnen, aber sie will keineswegs Königin werden, denn dort gibt es einen anderen Wandler, der ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte …
Wie finde ich das?
Ich bin ein Fan von Gestaltwandler-Geschichten. Deswegen habe ich sofort zu dieser neuen Reihe gegriffen. Für mich steht jetzt fest, dass ich „Wild Kingdom“ nicht weiter verfolgen werde, denn leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen, nicht abholen. Ohne kleine Spoiler (nicht zur Handlung, sondern zu den Charakteren) kommt diese Rezension leider nicht aus.
Ein nicht ausgefeilter Weltenbau
Die Welt hat viele interessante Ansätze. Angefangen von den langen Konflikten und Kämpfen zwischen den beiden Reichen. Meines Erachtens wurden viele dieser Ansätze nicht genutzt bzw. nicht in ihrer Fülle ausgeschöpft. Der Konflikt wird erklärt, aber dennoch bleibt er für mich relativ leer, weil er direkt zu Beginn der Handlung beigelegt wird.
Auch sind die Rituale und Gepflogenheiten der Gestaltwandler recht farblos. Es gibt keine sprühende Kultur, wie man es sich in einem Reich wie diesem vorstellen könnte. Für mich blieben auch die Fähigkeiten der Wandler etwas unklar. Vieles in der Handlung würde nicht funktionieren, hätten sie einen ausgeprägten Geruchssinn wie man es aus anderen Gestaltwandler-Reihen kennt. Irgendwie schön, dass sich die Autorin gegen viele gängige Gestaltwandler-Eigenschaften entschieden hat, aber hmm, mir fehlte da irgendwie das warum. Warum haben sie keine animalisch gesteigerten Sinne oder nur bedingt?
An dieser Stelle hatte ich mir einfach mehr gewünscht. Mehr Details, mehr Vergangenheit, mehr Leben.
Eine Liebesgeschichte, die mich nicht abholen konnte
Die Charakterbeschreibung haben es mir auch schwer gemacht. An dieser Stelle folgen nun kleine Spoiler bezüglich der Figuren und ihrer Persönlichkeit. Viktoria und ihre Schwester Cassandra sind die Protagonisten. Viktoria wird als die Aufmüpfige beschrieben. Diejenige, die sich nichts sagen lässt. Auch nicht von ihrem ungeliebten Onkel, der sie großgezogen hat und in den Schwestern natürlich nur die Möglichkeit sieht durch Hochzeiten mehr Macht zu erlangen. Zumindest in der Beschreibung, denn in ihren Handlungen sieht man dieses Aufsässige nicht. Sie beugt sich genauso dem Willen ihres Onkels wie ihre Schwestern und wartet auf den Herrn, um sie zu retten. Das hat für mich einfach Differenz geschaffen. Differenz zwischen den Worten, die über die Figur gesprochen wurden, und dem, was ich in diesem Charakter erkennen konnte. Das hat mir nicht gefallen.
Auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht abholen, denn die Gefühle waren plötzlich da. Kein Aufbau, kein gemächliches Kennenlernen, aber die starken Gefühle sind nicht einmal durch Seelenverwandtschaft erklärt. Mich hat es emotional leider nicht berühren können.
Im Großen und Ganzen…
… war „Wild Kingdom. Thron der Leoparden“ nicht mein Buch. Ich kann verstehen, was andere möglicherweise darin sehen, aber meines Erachtens fehlte die Tiefe im Weltenbau und in der Liebesgeschichte. Auch die Charaktere haben mir nicht so gefallen, denn die Beschreibung und das, was ich in ihnen gesehen habe, passten nicht zusammen. Dementsprechend habe ich für mich entschieden, die Reihe nicht weiterzuverfolgen.
Weitere Informationen
Werbeblock

(c) Carlsen
- Titel: Thron der Leoparden
- Reihe: Wild Kingdom #1
- Autorin: M. J. Martens
- Verlag: Impress
- Seiten: 250
- Preis: 3,99 € (E-book)
- ISBN: 978-3-646-60603-4
Weitere Informationen findet ihr auf der Verlagsseite.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar.
Schreibe einen Kommentar