Klappentext
**Wenn Tinte Magie birgt, wird Fantasie zur Wirklichkeit…**
Die 17-jährige Scarlett hält nicht viel von Schule oder Verpflichtungen. Am liebsten verfolgt sie ihre eigenen Ziele und die bestehen zum größten Teil aus Träumereien. Schon immer hatte sie eine ungewöhnlich lebhafte Fantasie, für die sie oft belächelt wurde und die sie zu verstecken versucht. Bis Scarlett dem draufgängerischen Soldaten Chris Cooper begegnet, der ihr erklärt, dass ihre Fantasien Einblicke in die Wirklichkeit sind. Er erzählt von einem Reich, das durch die Kraft des geschriebenen Wortes erschaffen wurde und dessen Grundpfeiler die Magie der Tinte ist. Eine Macht, die mehr und mehr aus der Welt verschwindet…
(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)
Biblios
- Preis: 3,99 €
- Seitenzahl: 313
- Altersempfehlung: ab 14
- Reihe: Empire of Ink #1
- Verlag: Carlsen Impress (Rezensionsexemplar)
Cover
Das Cover von „Empire of Ink“ ist schwarz-orange, was eine sehr gewagte Kombination in meinen Augen darstellt. Ich bin kein Fan von orange, aber das ist nur meine Meinung, trotzdem bin ich von der Aufmachung des Covers immer noch begeistert. Das Reich der Tinte, das von der Decke hängt, ist sehr gut getroffen und die beiden Sillouetten auf dem Boden, Scarlett und … tja, das sag ich nicht.
Meinung
Dass Jennifer sich in einigen Genres tummelt, ist nichts Neues, aber das hier ist ihr erstes Nicht-Märchen bei Impress und damit ja quasi doch eine Premiere. Dieses Mal entführt sie nicht in märchenhafte Buchwelten, sondern in ein fantastisches Setting hinter die Mauern einer skrupellosen Organisation.
Passend dazu hat Jennifer einen etwas wissenschaftlicheren, spannenderen Schreibstil gewählt und erzählt die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin, Scarlett, die etwas taffer ist als Sina, Valeria und Nala ist. Dazu später mehr, aber ja, es spiegelt sich auch im Schreibstil wieder. Allgemein ist das außergewöhnliche Setting so detailreich beschrieben, als wäre man dort – keine schöne Vorstellung – und Jennifer schafft es auf ein Neues, direkt mit einigen Personen zu sympathisieren – und mit anderen gar nicht.
Und bevor ich euch nun kurz die Handlung erläutere, kurz vorweg: Ein Buch über Fantasie – sicher schon oft vorgekommen, immer im Zusammenhang mit Büchern und und und, aber Jennifer hat einen Weg gefunden, eine Fantasy-Geschichte daraus zu formen, die ich so nicht erwartet hätte und die mich mehr als einmal hat staunen (und sie verfluchen) lassen.
Es geht nämlich um Scarlett. Scarlett, die Dinge sieht, die außer ihr niemand sehen kann. Daher hatte sie es nie leicht, aber dann trifft sie auf Cooper. Der arbeitet für die Gutenberg Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die sogenannten Inks durch Risse in der Membram zwischen den Welten zurück ins Reich der Tinte – ins Empire of Ink – zurückzuschicken. Sie erfährt, dass sie eine Madhead ist, sie kann die Inks sehen und deshalb braucht die Organisation sie. Wie könnte Scarlett da nein sagen?
Für alle, denen das jetzt zu schnell ging, keine Sorge, Jennifer erklärt alles ganz genau und leicht verständlich. Es wirkt weder erzwungen noch wie ein Info-Dump, weil die Informationen immer ganz suptil in die Handlung eingeflochten werden und irgendwann kommt es einem so vor, als wäre man Teil der Geschichte, würde durch Scars Augen blicken und mit ihr und all den anderen Madheads zusammen all das erleben.
Besagte Madheads sind übrigens allesamt die größten Nerds, was ich sehr erfrischend finde. Es macht Spaß, Szenen mit ihnen zu lesen und hachja, man muss sie einfach ins Herz schließen. Genauso wie Finn – aber den hab ich angeleckt, also vergesst ihn sofort! – aber zu dem will ich nicht allzu viel verraten.
Kommen wir also zu einem Aspekt, über den ich immer noch staune. Das typische Normales-Mädchen-wird-zur-großen-Heldin-Schema hat Jennifer zwar aufgebaut, aber durch einen Plotwist – den ich euch nicht verraten werde – komplett auf den Kopf gestellt. Hut ab, Jennifer. So geschockt war ich schon lange nicht mehr.
Aber Scar ist und bleibt trotzdem eine tolle Protagonistin, mutig, taff, wagemutig, aber natürlich hat auch sie Schwächen. Sie hat Ecken und Kanten, ist manchmal ruppig und vertraut den falschen Leuten. Es ist schön, mal keine Protagonistin zu haben, die perfekt ist und der alles zufliegt. In dieser Hinsicht hat Scar echt mehr zu kämpfen, als man es glauben könnte. Und mehr zu verlieren.
Fazit
»Empire of Ink – Die Kraft der Fantasie« hat mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Lebensechte Charaktere und Protagonisten, die man einfach gernhaben muss, und eine Handlung, die so außergewöhnlich ist und mitreißt, machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Ich kann Band 2 nicht erwarten.
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