Klappentext
**Eine dunkle Liebe aus der Welt der Märchen**Ihr Leben lang hat Rosalie gehofft, nie an der königlichen Brautwahl ihres Landes teilnehmen zu müssen. Denn nichts fürchtet sie mehr, als dass die Entscheidung des Mannes mit den königsblauen Haaren und der eisigen Ausstrahlung auf sie fallen könnte. Doch als genau das geschieht, befindet sie sich plötzlich hinter den dicken Mauern einer Festung, die ebenso viele Rätsel aufwirft wie der Mann, der sich in ihr verbirgt…Ein dunkler Fluch, ein verwunschenes Schloss und ein magischer Schlüssel. Diese Märchenadaption verführt und begeistert. Düster-romantisch erzählt Julia Zieschang von der Anziehung des Verbotenen und der Kraft der Liebe. Ihr fantastischer Roman gewährt uns einen ganz neuen Blick auf die sagenumwobene Geschichte des »König Blaubart«.(Quelle und Bildcopyright von Carlsen Dark Diamonds)
Biblios
- Preis: 4,99 €
- Einband: E-Book
- Seitenanzahl: 317
- Altersempfehlung: ab 16
- Meine Wertung: 5 Schmetterlinge
- Reihe: Königsblau #1
- Verlag: Carlsen Dark Diamonds (Rezensionsexemplar)
Cover
Ein düsteres Cover für ein düsteres Märchen. Passend zu der Geschichte von König Blaubart ist die Grundfarbe ein dunkles Blau und es ist wohl das einzige Dark-Diamonds-Cover, auf dem nur ein Mann abgebildet ist: Nämlich Bluebeard persönlich. Der Titel ist über- und unterhalb eines Schlüssels geschrieben, der eine wichtige Rolle im Buch spielt.
Meinung
Nachdem ich schon die Phönixe von Julia Zieschang wirklich gut, aber schrittweise zu ruhig, fand, war ich sehr gespannt, wie sich sich mit ihrem düsteren Märchen schlägt, vor allem, da es sich um ein Märchen handelt, was nicht schon gefühlte tausend Mal adaptiert wurde und eins, was ich vorher nicht einmal kannte.
Julias Schreibstil hat mich hier binnen weniger Seiten gepackt. Da sie aus der dritten Person erzählt und auch immer abwechselnd pro Kapitel den Handlungsstrang wechselt, bekommt man als Leser ein umfassendes Bild von der Geschichte und sie schafft es einfach, diese schaurig-düstere Atmosphäre einzufangen, dass man richtig Gänsehaut auf den Armen bekommt. Bildgewaltig, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Die Geschichte selbst besteht aus zwei Handlungssträngen. Einer davon folgt Rosalie, die von Bluebeard zur Frau und mit in sein Anwesen genommen wird. Dieser Strang spielt jedoch in der Vergangenheit, was man vor Beginn eines jeden Kapitels lesen kann. Der zweite Strang spielt dahingegen in der Gegenwart und folgt Claire, die sich mit Ric, Rosalies Bruder, auf den Weg macht, um diese zu befreien. Was Ric nicht weiß: Auf Claire lastet ein Fluch.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich am Anfang so richtig verwirrt war, wie schon lange nicht mehr. Nach dem ersten Kapitel aus Rosalies Handlungsstrang, wechseln wir zu Claire, die im Klappentext mit nicht einem Wort erwähnt wird. Es geht um ihren Fluch, der ja wohl doch eine größere Rolle spielt, als ich zu dem Zeitpunkt dachte. Je weiter ich allerdings gelesen habe, desto mehr Fragen sind aufgekommen, aber diese werden auch beantwortet. Man muss nur dranbleiben. Dann ergeben auch beide Stränge ihren Sinn.
Interessant ist darüber hinaus, dass nach dem Klappentext sicherlich die Hälfte der Leser, die das Märchen nicht kennt, glaubt, dass tatsächlich Bluebeard der Love Interest ist – war zumindest bei mir so! – aber dem ist nicht so. Keine Sorge, das ist auch kein Spoiler, sondern direkt ersichtlich. Romantik – oder zumindest eine Liebesgeschichte – gibt es trotzdem, aber diese liegt tatsächlich mehr im Hintergrund, während die eigentliche Handlung sich um Bluebeards Geheimnis und Claires Fluch dreht. Das hat mich allerdings nicht gestört, denn dieses düstere Märchen ist genau das, was es sein sollte und alles andere hätte nicht gepasst. Die Spannung, das Grauen, dieses ständige Bangen und die tausend Fragen, auf die man am besten jetzt schon Antworten hätte – das Feeling wäre mit übermäßig viel Liebe einfach nicht da gewesen.
Rosalie ist eine wirklich starke Protagonistin, die sich nicht so schnell einschüchtern lässt, obwohl sich mir bei Bluebeard und seinen Machenschaften selbst vor dem Reader die Nackenhaare aufgestellt haben. Sie ist neugierig, steckt ihre Nase gerne in fremde Angelegenheiten und ist bereit, für ihre Freiheit zu kämpfen. Claire würde ich jetzt ganz gallant als zweite Protagonistin bezeichnen, schließlich ist sie ja die Hauptfigur von ihrem Handlungsstrang. Auch sie ist stark, aber auf eine andere Art und Weise. Obwohl sie eine Prinzessin ist, scheut sie sich nicht davor, mit anzupacken und versucht alles, um ihren Fluch zu brechen. Und dabei stellt sie sich gar nicht schlecht an.
Fazit
»Königsblau« bietet so viel mehr, als ich erst dachte. Ein wundervoll-schauriges Märchen mit facettenreichen Charakteren und einer nicht zu durchschauenden Handlung, das wahrlich seinesgleichen sucht.
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