Klappentext
**Über eine Liebe, die alles überdauert**
Als die junge Cafébesitzerin Esther beim Umgraben ihres Gartens einen historischen Sonnenarmreif findet, ahnt sie nicht, dass sie gerade ihr Schicksal in den Händen hält. Kurze Zeit später befindet sie sich plötzlich im tiefsten Mittelalter, in der falschen Kleidung und definitiv nicht mit der richtigen Währung in der Tasche. Ihr bleibt nur eins übrig: den beim Sprung verlorengegangenen Armreif wiederfinden und bis dahin – nicht auffallen. Für Letzteres scheint es jedoch schon zu spät zu sein. Denn sie hat bereits das Interesse des jungen Grafen Nickolas geweckt… Mit einem Schlag ist Esthers Leben nicht mehr so einfach und gewiss nicht mehr vorhersehbar.
(Quelle und Bildcopyright liegen bei Dark Diamonds
Biblios
- Preis: 3,99 €
- Format: E-Book
- Seitenzahl: 242
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Reihe: Zeitenliebe #1
- Verlag: Dark Diamonds (Rezensionsexemplar)
Cover
Ein Blick auf das Cover und ich war sofort hin und weg. Es ist zwar düster gehalten, aber das trifft das Buch einfach so gut. Die Burg im unteren Teil des Covers lässt auf die Zeitepoche schließen, in der das Buch spielt, und das Covermodel mit den blonden Locken in dem langen Kleid passt so schön dazu! Schade, dass Esther im Buch tatsächlich nie so ein Kleid trägt. Ein weiteres Highlight des Covers ist für mich auf jeden Fall das Ziffernblatt im Hintergrund.
Meinung
Da ich von Ewa A. bisher nur ein Buch (1001 zauberhafter Wunsch) gelesen habe, wurde es allerhöchste Zeit, dass ich in der Hinsicht ein wenig aufhole. Und weil sich „Zeitenliebe“ einfach mal so unglaublich gut anhört – und ich ja Zeitreiseromane sowieso toll finde! – ist meine Wahl auf ihr neustes Buchbaby gefallen.
Obwohl das nicht ganz stimmt. Laut meiner Information ist „Zeitenliebe“ zum Dark Diamonds Verlag umgezogen und war vorher schon mal veröffentlicht. Das ist aber auch gar nicht so wichtig, aber vielleicht interessant zu wissen, denn lustigerweise spielt die „Gegenwart“ in diesem Buch in 2002. Nur ein kleiner Funfact am Rande. Es ist also eines ihrer früheren Bücher und ja, das spiegelt sich auch im Schreibstil wieder. Er ist nicht wirklich schlecht, sondern tatsächlich ziemlich gut – bildhaft und die meiste Zeit auch flüssig -, aber man erkennt eben doch, dass ihr Stil seither gereift ist und die letzten Ungereimtheiten und Stolpersteinchen sich verflüchtigt haben.
In „Zeitenliebe – Nur zu zweit sind wir eins“ geht es um Esther, die bei der Gartenarbeit einen antiken Armreif findet, der sie beim Überstreifen ins Mittelalter – genauer: 1410 – verfrachtet. Dort angekommen landet sie prompt auf der Burg von Herzog Nickolas und sucht fortan nach einem Weg nach Hause. So die Kurzzusammenfassung. Im Grunde ist es bei Zeitreiseromanen doch immer so. ;) Meist geht die Reise aber ins 17. bis 19. Jahrhundert um den Dreh und nicht direkt bis ins 15. Jahrhundert. Das ist definitiv ein interessanter Aspekt und Ritter und Edelmänner gibt es in diesem Genre tatsächlich nur sehr wenige.
Leider muss ich an dieser Stelle auch Kritik anbringen, denn auch wenn ich in Geschichte nicht sonderlich bewandert bin – zumindest nicht, was das Mittelalter angeht – so glaube ich kaum, dass alle männlichen Lebewesen in dieser Epoche 24/7 nur daran gedacht haben, wie sie eine Frau gefügig machen. Am Anfang fand ich das ja noch amüsant (Esther trägt bei ihrer Ankunft im Mittelalter die Farbe auf der Kleidung, mit der sich Prostituierte kenntlich machen müssen), aber nach dem der dritte Kerl versucht hat, sie in sein Bett zu bekommen, war ich dann auch nur noch genervt davon. Vor allem, weil offenbar der ganze Hofstaat Esther total attraktiv findet und nur noch daran denken kann, wie man sie am besten unter sich bekommt.
So, genug gemeckert! Das ein oder andere Schmunzeln gibt es nämlich auch! Esther neigt zu einer sehr modernen Sprache, die im Mittelalter so natürlich nicht verstanden wird. Die Situationen, die sich daraus ergeben, sind wirklich urkomisch. (Beispiel: Sich ins Knie fügen … ich denke, hier weiß jeder, was Esther eigentlich gemeint hat.)
Wenn man von Esthers Suche nach dem Armreif, der sie wieder nach Hause bringt, absieht, wird der eigentliche rote Faden erst in der zweiten Hälfte klar. Ihre Suche spielt sich zuvor eher im Hintergrund ab und der Fokus liegt eher auf ihrem Leben auf der Burg. Aber in der zweiten Hälfte des Buches wird in dieser Hinsicht das Tempo gewaltig angezogen. Es wird spannend und die gemächliche Handlung, die so langsam vor sich hinplätschert, wird mit einem Mal richtig rasant. Hier hat die Autorin es wirklich geschafft, mich noch so richtig zu hooken. Allerdings ging es mir dann gegen Ende tatsächlich fast schon wieder zu schnell.
Esther ist als Protagonistin zwar klug und vielseitig, aber in meinen Augen ein wenig zu perfekt. Sie scheut sich nicht vor körperlicher Arbeit, setzt ihren Willen durch, mit der Zeit lieben sie … einfach alle. Außerdem kennt sie sich auf so ziemlich jedem Gebiet aus – vom Briefe schreiben mal abgesehen. Ich weiß zwar nicht, wie es euch geht, aber ich kann nicht einfach mal so mit Dingen, die es im Mittelalter gibt, eine Laterne zusammenbasteln, die auch noch fliegen kann.
Es wird auch noch einen zweiten Band zu „Zeitenliebe“ geben. Dieser widmet sich dann aber Alexander, Nickolas‘ Bruder. Die Geschichte von Esther und Nickolas ist fertig erzählt, so dass Band 2 alleinsteht.
Fazit
„Zeitenliebe – Nur zu zweit sind wir eins“ besticht zwar durch eine gute Idee und behandelt eine Zeitepoche, die man in diesem Genre nicht oft findet, aber die Umsetzung lässt stellenweise etwas zu wünschen übrig. Auch mit der Protagonistin bin ich selbst nicht ganz warm geworden. Allerdings werde ich trotzdem zum zweiten Band der Dilogie greifen, denn die Geschichte rund um Nickolas‘ kleinen Bruder Alexander reizt mich dennoch.
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