Wenn du nicht mehr weißt, wem du vertrauen kannst …
Klappentext
**Eine Hofdame für den Prinzen**
Insidias Gefühle für den Prinzen wollen einfach nicht versiegen. Und das, obwohl er nach den vergangenen Ereignissen nichts anderes als Abneigung für sie übrig zu haben scheint. Einzig seine Mutter, die Königin, weiß, was wirklich geschehen ist und aus welchen Gründen Insidia gehandelt hat. Dennoch beruft sie eine erneute Partnerschaftswahl ein, die dieses Mal exklusiv für den Prinzen stattfindet. Insidia soll dabei nicht als Kandidatin sondern als Hofdame für eine der Heiratswilligen fungieren und vergeht förmlich vor Eifersucht. Zutiefst verletzt und trotzdem voller Hoffnung versucht sie, das Vertrauen des Prinzen zurückzugewinnen. Doch die Organisation verfolgt noch immer ein ganz bestimmtes Ziel, das Insidias Vorhaben bedroht…
(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)
Biblios
- Preis: 3,99 €
- Format: E-Book
- Seitenzahl: 371
- Altersempfehlung: ab 14
- Reihe: Königlich #2
- Verlag: Carlsen Impress (Rezensionsexemplar)
Cover
Das Cover ähnelt von der Gestaltung her sehr dem ersten. Das gleiche Covermodel mit dem Schleier ist in einer anderen Pose abgebildet und ansonsten hat sich nur die Hintergrundfarbe geändert. Statt einem schmutzigen rosa, ist das Cover nun blau, aber auch hier ist der Hintergrund von einem dunklen Schwarz durchzogen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht der größte Fan der Cover bin, finde ich, dass das Cover vom Reihenbildungscharakter her sehr gut zum ersten Band passt.
Meinung
Vorweg sei gesagt: Ich habe Band 1 geliebt. Ich habe die Charaktere, das Setting und die Handlung geliebt, habe mich von dem Buch in seinen Bann ziehen lassen und konnte zu lesen gar nicht mehr aufhören. Dementsprechend habe ich mich auch auf den zweiten Band gefreut, doch leider konnte der meine Erwartungen nicht einmal ansatzweise erfüllen.
„Königlich verraten“ knüpft kurze Zeit nach dem ersten Band wieder in der Handlung an und Insidia befindet sich immer noch im Kerker. Was in der Zeit passiert ist, weiß sie nicht, aber ehe sie sich versieht, wird sie von der Königin zu einem Dienstmädchen gemacht, um einer der Kandidatinnen des neuen Wettbewerbs zur Seite zu stehen. Da das auch schon im Klappentext steht, kam diese Wendung nicht überraschend, doch hier bin ich sehr auf die Erklärung gespannt gewesen. Diese war … durchaus in Ordnung, ja, aber ab da ging es dann so richtig bergab.
Die neuen Erkenntnisse, die Insidia gewinnt, – ich will hier nicht spoilern – sollten wohl als Plottwist wirken und den Leser geschockt zurücklassen, waren in meinen Augen aber eher an den Haaren herbeigezogen, um mehr Konflikte zu schaffen, und haben zum Teil nicht mit der Handlung aus dem ersten Band zusammengepasst.
Aber das ist noch lange nicht alles. Ab da wurde die Handlung einfach noch abstruser, so dass ich bei knapp der Hälfte vollkommen ausgestiegen bin. In der Hoffnung, eine vernünftige Erklärung für die Geschehnisse zu bekommen, habe ich weitergelesen, aber anstelle einer logischen Erklärung habe ich einen weiteren jungen Mann für ein neues Liebesdreieck bekommen – juhu! Schlussendlich wurde zwar aufgedeckt, aus welchem Grund was passiert ist, aber ich muss zugeben, dass ich es nach wie vor nicht ganz nachvollziehen kann.
Vor allem die letzten zwanzig Prozent des Buches haben mir den Rest gegeben, so dass ich nur noch den Kopf schütteln und mich fragen konnte, was zwischen Band 1 und Band 2 passiert ist, dass es bei meinem Leseempfinden so einen großen Sprung geben konnte.
Insidia als Protagonistin hat mich in diesem Band ebenfalls maßlos enttäuscht. Sie – und Kyle ebenso – leiden unter konstanten Stimmungsschwankungen. Sind mal sauer, mal eifersüchtig und ab und an auch wieder ineinander verliebt. Das Ganze wird dadurch weiter kompliziert, dass man nicht genau sagen kann, wem Kyle jetzt eigentlich vertraut und auf wessen Seite er steht. Außerdem gibt es, wie gesagt, einen neuen Typen, der um Insidias Gunst buhlt: Satan – ja, das ist wirklich sein Name. Satan, oder auch Sate, finde ich aber ganz cool. Er ist definitiv ein besserer Anführer als Kyle König ist und darüberhinaus habe ich seine Handlungen gut verstanden – im Gegensatz zu den, der anderen handelnden Personen. Neben Leo, der in diesem Band offiziell zu meinem Liebling aufgestiegen ist, sind die beiden meine einzigen Lichtblicke in dem Buch.
Zu Gute muss man der Autorin allerdings halten, dass ihr Schreibstil so schön leicht und flüssig zu lesen ist, dass die Seiten nur so dahinfliegen und die fast 400 Seiten in wenigen Stunden gelesen sind. Das wundervolle Feeling beim Lesen ist das gleiche wie bei „Königlich verliebt“, nur die in meinen Augen zu abgedrehte Handlung und die wankelmütigen Charaktere haben diesem Buch nicht unbedingt gutgetan.
So leid es mir auch tut, weil ich „Königlich verliebt“ wirklich spannend und mehr gelungen finde, aber ich werde diese Reihe wohl nicht weiter verfolgen.
Fazit
„Königlich verraten“ kann leider in meinen Augen überhaupt nicht mit dem Reihenauftakt mithalten. Die Handlung ist mir zu abgedreht und die Charaktere wissen auch nicht, was sie wollen. Ich denke jedoch, dass viele Leser viel Freude mit diesem Buch haben werden, wenn sie auf dystopische Settings stehen und die Eifersuchtsattacken der Charaktere sie nicht stören. Nur für mich war es eben nichts.
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