Wenn die Vergangenheit dich nicht loslässt …
Klappentext
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen …
(Quelle und Bildcopyright liegen bei LYX)
Biblios
- Preis: 12,90 €
- Format: Paperback
- Seitenzahl: 462
- Altersempfehlung: ab 14
- Reihe: Berühre mich. Nicht. #1
- Verlag: LYX
Cover
Das Cover war wohl Liebe auf den ersten Blick. Mir gefällt die schlichte Eleganz mit den Rauten, in deren Zwischenräumen man das Bild der Rosen, die zwar keinen direkten Bezug zur Story haben, aber hübsch anzusehen sind, sehen kann. Auch die ans Handlettering erinnernde Schrift des Titels gefällt mir wirklich gut. Sie passt in das Coverkonzept, ohne das ruhige Cover aufzurütteln. Hier hat sich der Verlag wirklich selbst übertroffen. Übrigens ist das Cover auch geprägt, wenn man die Printausgabe hat.
Meinung
„Berühre mich. Nicht.“ steht auf meiner Leseliste, seitdem meine Mitbewohnerin Klaudi von Herzdeinbuch davon geschwärmt hat. Ich hatte zwar keine wirkliche Ahnung, worum es geht, aber ich kenne von der Autorin bereits „Light & Darkness“, was mir sehr gut gefallen hat, und der Platz auf der Spiegel Bestsellerliste kommt sicherlich auch nicht von irgendwo, also habe ich mich nun auch an Laura Kneidls New Adult-Dilogieauftakt gewagt.
Lauras Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu verstehen. Obwohl man direkt in die Geschichte hineingeworfen wird, fällt es daher nicht schwer, einen Zugang ins Geschehen zu finden. Erzählt wird aus der Sicht von Sage, der Protagonistin, was aus vielerlei Gründen eine sehr gute Entscheidung der Autorin gewesen ist. So hat man als Leser Sages Gefühls- und Gedankenwelt quasi auf dem Präsentierteller und kann sie und ihre Handlungen daher besser verstehen.
Und das, obwohl man als Leser zunächst nicht weiß, worauf man sich bei diesem Buch einlässt. Der Klappentext verrät nur wenig über den Hauptkonflikt des Buches, so dass man als Leser erst einmal im Dunkeln tappt und sich allerlei Theorien beim Lesen zusammenstellen, und das möchte ich gerne so beibehalten, daher: Keine Spoiler!
Die Geschichte folgt Sage, die gerade neu auf dem College ist und nichts hat. Sie lebt in ihrem Auto, weil sie sich keine Wohnung leisten kann, doch sie ist fest entschlossen, diesen Neubeginn zu wagen. Weit weg von ihrer Heimat und der Quelle ihrer Angst, ohne Hilfe. Doch ganz allein geht es dann doch nicht. Sage findet Freunde und langsam, aber sicher auch Anschluss, aber ihre Angst ist immer allgegenwärtig und über manche Dinge kann sie auch nicht mit ihren Freunden sprechen. Oder mit Luca, der all das widerspiegelt, vor dem sie sich eigentlich fürchtet.
Mit Voranschreiten der Handlung wurde mir immer klarer, worum es eigentlich geht und wer an dieser Stelle einen leichten New Adult-Roman erwartet hat, wird eines Besseren belehrt. Laura bedient sich einer sehr ernsten Thematik, die sie sehr emotional herüberbringt, so dass man gar nicht anders kann, als mitzufühlen. Und mit jeder weiteren Seite bin ich mehr und mehr in der Geschichte versunken. Es ist wie eine Sucht, man kann nicht aufhören, zu lesen. Nicht aufhören, die Geschichte von Sage und Luca in sich aufzunehmen und bis zur letzten Seite zu verinnerlichen.
Bevor ich „Berühre mich. Nicht.“ gelesen habe, wurde ich oft vorgewarnt, der Cliffhanger sei schrecklich und ich müsste danach auf der Stelle weiterlesen. Nun, ich will weiterlesen, weil das Buch eines der Besten dieses Jahr für mich gewesen ist, aber nicht zwangsläufig wegen dem unvorhersehbaren Cliffhanger, vor dem ich mich schon gefürchtet habe. In meinen Augen ist das Ende ein sehr logisches Resultat des Vorhergegangenen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Sage ist eine Protagonistin, wie ich sie gerne habe. Sie ist nicht perfekt, besitzt eindeutige Schwächen (ihre Angst), aber sie kämpft für das, was ihr wichtig ist. Ihre Stärke ist trotz allem enorm und dafür verdient sie meinen Respekt. Obwohl es Dinge gibt, bei denen ich mich – zum Glück – nicht mit ihr identifizieren kann, ist es mir sehr leichtgefallen, mich in sie und ihre Lage hineinzuversetzen.
Luca hingegen habe ich erst einmal vollkommen falsch eingeschätzt. So viel zu den Stereotypen in New Adult Büchern. Obwohl Luca wirklich gut aussieht, tätowiert ist und ja, in einigen Persönlichkeitsmerkmalen auch dem typischen NA-Badboy gleicht, so ist sein Charakter eigentlich vollkommen anders und erfrischend. Seine Leidenschaft für Bücher hat ihn für mich noch tausendmal attraktiver gemacht als er es mit seinem Aussehen geschafft hätte.
Sage und Luca gemeinsam … hach, man kann förmlich zusehen, wie die Beziehung zwischen ihnen entsteht. Wie sie einen Zugang zueinander finden und sich dabei näher kommen. Eine wunderschöne Liebesgeschichte und eine der schönsten, die ich im New Adult-Genre bisher gelesen habe.
Fazit
„Berühre mich. Nicht.“ verdient den Hype zu 100%. Ein packender Stil, eine emotionale Handlung um einen doch sehr ernsten Hauptkonflikt und lebhafte, aus dem Leben gegriffene Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann, machen dieses Buch zu einem wahren Highlight.
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