Darum geht es:
**Eine Halbelfe im Kampf gegen das Schicksal**
Die Halbelfe Aileara lebt in einer Menschenstadt und hält sich mit zwielichtigen Aufträgen über Wasser. Sie verachtet die Menschen, da sie der Magie nicht mächtig sind, doch auch bei den Elfen hat sie als Halbblut keine Heimat. Von der Vergangenheit mit ihrer geliebten Familie ist ihr einzig ein mysteriöser Schicksalsspruch über sie selbst geblieben. Immer auf der Suche nach Hinweisen auf ihre Bestimmung, lässt sie sich auf einen riskanten Handel ein. Bevor sie sich jedoch großer Gefahr aussetzt, begegnet ihr der undurchschaubare Nieven. Er verfügt über besonderes Wissen und scheint nicht nur Antworten auf Ailearas Fragen zu haben, sondern übt trotz seiner Unnahbarkeit eine unerklärliche Anziehungskraft auf sie aus. Doch auch er hat seine Geheimnisse…
Wie finde ich das?
Nachdem ich das Debüt der Autorin „Die Jäger der Götter“ bereits verschlungen hatte, war mir mehr als klar, dass ich auch ihre neue Fantasy-Dilogie lesen muss. „Elfendunkel“ ist der erste Band der Reihe und schon auf den ersten Blick ist ersichtlich, dass es ziemlich düster wird. Eigentlich nicht die Art von Fantasy, die ich gerne lese, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Highfantasy meets Steampunk – zumindest ein bisschen.
Bevor ich mich der Handlung an sich widme, ist es von Vorteil, etwas über die Welt zu erfahren, in der die Geschichte spielt. Jenna Liermann hat hierzu eine Highfantasy-Welt mit verschiedenen Städten und Territorien erschaffen, in denen nicht nur Menschen, sondern auch Elfen, Zwerge, andere Wesen und auch wilde Bestien leben. So handelt es sich bei der Protagonistin Aileara selbst um eine Halbelfe und bei deren guter Freundin Ceara um eine Halbzwergin.
Allerdings kann ich kaum behaupten, dass es sich um eine gewöhnliche mittelalterliche Highfantasy-Welt handelt, denn auch wenn viele Elemente das wiedergeben, so hat die Autorin noch eine Steampunk-Komponente mit hereingebracht, die sich vor allem an den technischen Errungenschaften und Erfindungen von Ceara zeigt.
Die Magie wird auch nicht außen vorgelassen, denn durch die magischen Kräfte der Elfen, das gewaltige Seelengeflecht, zu dem tote Seelen zurückkehren, und der Äther, eine allwissende, allmächtige Seele, die das Land beherrscht, ist sie mehr als präsent. All diese Elemente zusammen verleihen dem Setting das gewisse Etwas, um es von anderen Highfantasy-Romanen abzuheben.
Zwischen Sölderaufträgen und der Suche nach dem Schicksal
In dieser Welt lebt Aileara. In der Hauptstadt hat sie sich als Söldner einen Namen gemacht, wobei keiner ihrer Auftraggeber je erahnen würde, dass sie selbst die Söldnerin ist und nicht bloß eine Dienerin des sogenannten „Raben“. Mit den Aufträgen hält sie sich über Wasser, dabei verfolgt sie einen ganz anderen Zweck. Sie sucht nach ihrem Schicksal.
Ebenso wie andere Elfen hat sie einen Schicksalsspruch erhalten, kann mit ihm jedoch nichts anfangen. Händeringend sucht sie nach Informationen und Antworten auf ihre tausend Fragen und als sich endlich die Gelegenheit ergibt, mit ihrer Suche weiterzukommen, trifft sie auf Nieven, einen Priester des Äthers, und Faelar, einen General. Die beiden Cousins scheinen einen Weg zu kennen, der sie ihren Antworten näherbringt. Aileara „überzeugt“ sie kurzerhand, sie auf ihrer Reise zu begleiten.
Das Dreiergespann – und wieso die Story erstmal ohne nennenswerte Liebesgeschichte auskommt
Ich muss zugeben, dass ohne Liebesgeschichte bei mir sonst kaum was läuft. (Ist ja nicht wirklich ein Geheimnis.) Aber Jenna Liermann hat es geschafft, mich trotzdem zu hooken. Nicht, dass es hier keine Liebesgeschichte gibt oder geben wird, nur ist die im ersten Band noch sehr angedeutet.
Während ihrer Reise locken Aileara und Nieven sich immer wieder gegenseitig aus der Reserve. Mehr als nur einmal muss Aileara Nieven klar machen, dass er sie nicht so behandeln kann, wie die Priesteranwärterinnen im Tempel des Äthers, die ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Aus einer dieser Szenen stammt das folgende Zitat.
„Ihr lasst mich jetzt los oder ich mache Euch zum Eunuchen.“
Aileara, Elfendunkel: Pos 751
Ihr merkt schon, die beiden sind ein Herz und eine Seele. Sie reisen übrigens nicht allein, sondern auch mit Faelar, der das Dreiergespannt komplettiert. Der General ist die Stimme der Vernunft und ein wahrer Gentlemen – also das krasse Gegenteil von seinem Cousin. Zusammen mit Aileara, die als Protagonistin sehr stark, sehr mutig und sehr vorlaut ist, macht es eine Menge Spaß, die Reise mitzuverfolgen.
Und die Spannung kommt auch hier nicht zu kurz, denn ihr Weg ist nicht der einfachste. Überall lauern Gefahren und Kämpfen auszuweichen, ist ohnehin nicht Ailearas Stil.
Cearas Auftrag
Vorhin habe ich bereits Ceara erwähnt, die Zwergin. Ceara ist nicht nur eine Freundin von Aileara, sondern auch Erfinderin. Als Cearan verkleidet – weil man sie als Frau in diesem Beruf wohl kaum ernstnehmen würde – übernimmt sie allerlei Aufträge für die Menschen der Hauptstadt.
Als Zebediah in ihre Werkstatt kommt und sie mit seinem Auftrag vor die größte Herausforderung ihrer Karriere stellt, ist die Zwergin auf der Stelle Feuer und Flamme dafür. Obwohl ihre Kapitel nicht regelmäßig eingestreut werden, konnte mich ihr Handlungsstrang in seinen Bann ziehen. Hier bahnt sich schon eher eine Liebesgeschichte an. Und ich bin mir fast sicher, dass der Auftrag der Zwergin später noch von großer Wichtigkeit für Ailearas Schicksal sein wird. Bleiben wir mal gespannt!
Im Großen und Ganzen…
„Elfendunkel“ von Jenna Liermann hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen. Eine gut durchdachte Welt, interessante Charaktere mit einer gelungenen Dynamik untereinander und eine Handlung, die von Romantik über Geheimnisse bis hin zu Spannung keine Wünsche offenlässt. Ich kann Band 2 „Elfenschicksal“ kaum erwarten.
Weitere Informationen
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- Titel: Elfendunkel
- Reihe: Aileara #1
- Autorin: Jenna Liermann
- Verlag: Dark Diamonds
- Seiten: 366
- Preis: 3,99 €
- ISBN: 978-3-646-30140-3
Weitere Informationen findet ihr hier.
Ich danke dem Verlag für das Vorabexemplar.
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