Darum geht es:
Alles, was mit Magie in Berührung kommt – egal, ob für einen Sekundenbruchteilwahrer Magie oder für jene Momente, die der Illusion auf den Bühnen der Welt gehören – wird irgendwann selbst magisch.
So geht es auch Puschkin, dem weißen Kaninchen eines Zauberers in Montparnasse, das abseits der Vorstellung sein Leben im Zylinderkabinett verbringt – jenem Ort, an dem Tücher wie Schmetterlinge fliegen und Tauben zu Plastikrosen werden. Dort, wo die Schuhmaus alle Geschichten kennt und der Regenbär die Seerosen gießt, wo die Pikdame die Geheimnisse hütet und die Puschelwuschelohrenkatze ihr Unwesen treibt: Genau dort taucht eines Tages direkt vor Puschkins Hasennase ein winziges Mädchen auf, das einen Schlüssel im Rücken hat und sich nur bewegt, wenn man ihn dreht. Schnell wird klar, dass Eugenie, wie dieses Mädchen heißt, nicht in das Zylinderkabinett gehört, und so macht sich Puschkin mit ihr auf den Weg zum von allen gefürchteten Schmuckfrosch – der einzigen Hoffnung, die Eugenie noch zu haben scheint …
Quelle: Art Skript Phantastik Verlag
Wie finde ich das?
Ich muss ja zugeben, ich habe mich lange vor dieser Rezension gedrückt. Nicht, weil ich das Buch nicht mochte, sondern weil ich einfach nicht wusste, wie ich das, was ich gelesen habe, in Worte fassen soll. Die Novelle „Das Zylinderkabinett oder das Mädchen, das nicht dorthin gehörte“ hat gerade einmal 108 Seiten, ist also in einem Rutsch gelesen und ja, es ist nicht das, was ich normalerweise lese.
Die Novelle beschreibt ein Abenteuer im Zylinderkabinett, jenem Ort, an dem all die magischen Dinge verschwinden, wenn ein Magier sie gerade nicht braucht. Wir folgen dabei dem Zauberkaninchen Puschkin, das in dieser magischen Dimension lebt, als es ein Spieluhrmädchen findet, das ganz offenbar nicht dorthin gehört. (Daher auch der Buchtitel)
Mit ein wenig Hilfe der Schuhmaus beginnen die beiden eine Reise, begegnen dabei allerhand Bewohner des Zylinderkabinetts und versuchen, Eugenie – so heißt das Spieluhrmädchen – nach Hause zu bringen.
Klar, auf 100 Seiten kann man keinen Epos erzählen, aber das muss man auch nicht. Fabienne Siegmund hat ein Märchen verfasst, voller Magie und Abenteuer, in einem so herrlichen Stil, das man nur schmunzeln kann und sich dabei selbst fühlt, als wäre man im Zylinderkabinett.
Es ist eines jener Märchen, die einen nicht mehr loslassen und auf so vielschichtige Art und Weise berühren, dass es eigentlich mehr ist als nur ein einfaches Buch. Es ist pure Magie zwischen zwei Buchdeckeln und das Lesen wie eine Zaubershow.
Außerdem verdient die visuelle Gestaltung meinen größten Respekt. Nicht nur, dass ich mich auf der Stelle in das niedliche Kaninchen auf dem Buchcover verliebt habe, auch im Buch findet sich ein ganz besonderes Gimmick: Ein Daumenkino am unteren Seitenrand. Einzigartig und eine wirklich großartige Idee!
Im Großen und Ganzen…
„Das Zylinderkabinett oder das Mädchen, das nicht dorthin gehörte“ von Fabienne Siegmund ist anders als erwartet. Auf eine gute Weise. Es ist magisch, voller Lebensweisheiten und erzählt die Geschichte von Mut und einer ganz besonderen Freundschaft.
Weitere Informationen
Werbeblock
- Titel: Das Zylinderkabinett oder das Mädchen, das nicht dorthin gehörte
- Reihe: /
- Autorin: Fabienne Siegmund
- Verlag: Art Skript Phantastik
- Seiten: 108
- Preis: 7,00 € (Taschenbuch) | 2,99 € (E-Book)
- ISBN: 978-3-945045-49-7
Weitere Informationen findet ihr hier.
Ich danke der Autorin und Simply Easy Marketing für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Schreibe einen Kommentar