Meine fünf Regeln, um in der post-apokalyptischen Welt zu überleben:
1. Verlier nicht ständig dein Messer, verdammte Axt!
2. Vergangenheit ist was für Lebensmüde. Und ich will leben – glaube ich zumindest.
3. Lieber alleine feiern, als in Einsamkeit zu versinken.
4. Erwarte als letzter Überlebender auf keinen Fall Post.
5. Und wehe, du verliebst dich ausgerechnet jetzt …
Quelle: GedankenReich Verlag
Wie finde ich das?
(Spoiler!)
Okay, wisst ihr was? Ich gebe auf! Dieses Buch hat mich an seine Grenzen gebracht. Ich wollte es so gerne von Anfang bis Ende durchlesen, aber es ging einfach nicht. Heute war es soweit: Ich liege gemütlich in der Wanne und nehme mir das nächste Kapitel vor, aber schon als ich die Kapitelüberschrift gelesen habe, hatte ich keine Lust mehr. Ich denke, 41 % ist ein legitimer Fortschritt, um guten Gewissens sagen zu können: Dieses Buch breche ich hier und jetzt ab, anstatt mich weiter damit zu quälen. Warum das so ist, erfahrt ihr in der folgenden Rezension. Wenn ihr „Killing Zombies and Kissing You“ selbst noch lesen wollt, empfehle ich euch jedoch, die Seite jetzt zu schließen, denn ich werde definitiv spoilern.
Normalerweise beginne ich meine Rezensionen nicht mit den Charakteren, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Müsste ich ein Hauptproblem benennen, das mir das Lesevergnügen geraubt hat, wäre es ohne zu zögern und unbestreitbar Bea, die Protagonistin. Bea ist ein Teenager, der in seinen jungen Jahren unfassbar viel erlebt hat. Eine detaillierte Aufzählung über all ihre Erlebnisse – von Mario Kart über einige hochtrabende Sommerurlaube, auf die andere ein ganzes Leben lang sparen, bis zu einer Nacht mit Clueso – findet sich bereits ab Mitte der ersten Buchseite. Da hat man direkt Lust, weiterzulesen, nicht wahr? Und total leserfreundlich, eine Aufzählung über eine Seite zu ziehen. Das ist nicht übertrieben, es ist tatsächlich eine Seite auf meinem Reader. Jedenfalls, zurück zu Bea.
Das Mädel hat ein irres Glück. Sie wird direkt ins kalte Wasser der Zombie-Apokalpse geworfen, aber anstatt dass sie direkt gebissen oder – besser noch – getötet wird, erwacht sie alleine in einem Haus ihrer Nachbarn. Keine Zombies in Sicht, dafür Unmengen an Vorräten und Getränken – ob sie auch Klopapier bis unters Dach hatte? Außerdem funktionieren Strom und Wasser einwandfrei. Und jetzt kommt der Kracher! Sie verzieht sich dort MONATELANG! Das heißt, sie verschanzt sich die ersten Monate der Apokalyspe problemlos in einem gewöhnlichen Wohnhaus und hat alles, was sie braucht. Also ehrlich, in jedem anderen Zombieroman stünde sie ganz oben auf der Abschussliste oder wäre vermutlich schon vor Einsetzen der Handlung tot.
Ihre Persönlichkeit ist sehr, sehr, sehr wankelmütig. Im ersten Moment gibt sie sich wie die Survival Queen, schließlich hat sie bis jetzt überlebt, in anderen Momenten fragt sie sich, wie sie bis jetzt noch am Leben sein kann. Diese Frage habe ich mir nach unzähligen dummen Handlungen und Gedankengängen ihrerseits auch mehr als einmal gestellt. Ein Beispiel für diese extreme Dummheit bietet sich direkt, als sie ihr sicheres Versteck verlassen muss – und wir lang und breit durch eine erneute Aufzählung erfahren haben, was sie alles in ihrem Pikachu-Rucksack hat. Schnell gelangt sie an einen Punkt, an dem sie von Zombies gejagt wird. Zombies, die vorher als sehr langsam beschrieben werden. Anstatt einfach davonzulaufen, macht die Bea was? Sie wirft den Rucksack mit ihren Vorräten, Waffen und anderem sinnvollen Material weg, um schneller zu sein.
Klar, man könnte hier argumentieren, dass sie in einer Stresssituation nicht darüber nachdenkt, was sie tut, aber das war dumm. Ohne etwas zu essen und zu trinken, überlebt sie die Zombie-Apokalypse nämlich auch nicht. Na ja, sollte man zumindest meinen, denn Bea muss sich zum Glück für sie – und Pech für uns – nicht lang allein durchschlagen, ehe sie von einer Gruppe Überlebender gefunden wird. Darunter auch … (Kurzer Einwurf: ich musste gerade den Namen des Protagonisten nachlesen, weil er einfach keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat.) … Simon. Die beiden kennen sich aus der Schule und auf einmal sind sie Verbündete in einer Zombie-Apokalypse.
Aber bevor es zum Wesentlichen kommt, haben sie eine Art Date in einem verlassenen Restaurant, denn NATÜRLICH ist dort noch alles voller Vorräte, NATÜRLICH hat sich das alles über Monate gehalten und NATÜRLICH gibt es auch hier noch Strom und Wasser. Easy! Quasi ein kostenloser Restaurantbesuch. Ach ja, zwischen Bea und Simon soll es anscheinend im Laufe des Buches eine Romanze geben. Davon habe ich bisher nichts gespürt, außer ein paar wenige erzwungene Gespräche, bei denen keinerlei Funken übergesprungen sind. Vielleicht ändert sich das in den verbleibenden 59 % noch, aber da ich die nicht lesen werde, kann ich das nicht beurteilen. In den ersten 41 % war es definitiv zu wenig Gefühl für meinen Geschmack.
Ihr fragt euch sicherlich, ob ich auch etwas Gutes an „Killing Zombies and Kissing You“ gefunden habe. Eine Sache gab es da tatsächlich. Die Gruppe um Bea und Simon, zusammengewürfelt aus Jungs und Mädels verschiedener Altersgruppen, die tausend mal mehr Survival Skills drauf haben als Bea. Brooke, eine von ihnen, mochte ich in ihrer ruppigen Art wirklich gern, aber wenn eine Nebenfigur quasi „das Highlight“ des Buches ist und ich keinen Grund gefunden habe, um überhaupt bis zur Hälfte durchzuhalten, kann ich an dieser Stelle keine Empfehlung aussprechen. Eher im Gegenteil, aber lest in die Leseprobe rein und entscheidet selbst, ob es etwas für euch ist. Aus mir unverständlichen Gründen hat „Killing Zombies and Kissing You“ nämlich eine große Fangemeinde.
Im Großen und Ganzen…
„Killingen Zombies and Kissing You“ von Magret Kindermann klang sowohl in der Beschreibung als auch durch die Leserstimmen vielversprechend, konnte das jedoch nicht halten. Eine dumme Protagonistin, unlogische Entwicklungen der Handlung sowie ein anstrengender Schreibstil haben leider dafür gesorgt, dass ich das Buch abgebrochen habe.
Weitere Informationen
Werbeblock
- Titel: Killing Zombies and Kissing You
- Reihe: /
- Autorin: Magret Kindermann
- Verlag: GedankenReich Verlag
- Seiten: 296
- Preis: 2,99 € (E-Book) / 12,90 € (Taschenbuch)
- ISBN: 978-3-96443-447-0
Weitere Informationen findet ihr hier.
Schreibe einen Kommentar