Darum geht es:
**Ein magischer Liebespakt in New York**
Die 24-jährige New Yorkerin Tania hat schon eines früh gelernt: Geh niemals einen Pakt mit Feen ein. Doch ausgerechnet ihr Bruder begeht diesen Fehler und bricht seinen Deal. Um ihn vor einer Strafe zu bewahren, fasst Tania einen waghalsigen Plan. Sie muss Oberon, den König der Feen, treffen, um den Deal aufzulösen. Als es ihr tatsächlich gelingt, dem Feenkönig zu begegnen, stockt Tania der Atem. Der charmante König schlägt ihr einen scheinbar unmöglichen Handel vor. Außerstande, ihren Bruder im Stich zu lassen oder sich dem seltsamen Kribbeln zu entziehen, das sie in Oberons Anwesenheit verspürt, bricht Tania ihre oberste Regel und lässt sich auf den gefährlichen Pakt ein …
Quelle: Carlsen Impress
Wie finde ich das?
„A Midsummer Night’s Deal. Feenpakt“ von Cosima Lang gehört definitiv zu den Büchern, auf die ich mich dieses Jahr am meisten gefreut habe. Gerade nachdem ich Anfang des Jahres „Fallen One. Das Zeichen der Engel“ von derselben Autorin gelesen – und regelrecht verschlungen – habe, brauchte ich unbedingt Nachschub und was soll ich sagen: Eine Modern-Day-Shakespeare-Adaption mit einem charmanten Feenkönig und einer taffen, curvy Protagonistin – das konnte nur gut werden! Und das wurde es auch.
Cosima Lang führt uns schnell in ihre Version der Metropole New York ein. Eine Version, in der auch Feen unter Menschen leben – und mit ihnen Handel eingehen -, Elfen im Central Park durch die Luft flattern und der Erltower – Herrschersitz von Feenkönig Oberon – Teil der New Yorker Skyline ist. Binnen weniger Seiten ist man voll in der Geschichte drin und ehe man sich’s versieht, auch schon wieder am Ende. Der packende Schreibstil macht es derweil unfassbar schwer, den Reader mittendrin beiseite zu legen, und wenn man obendrein sowieso schon ein Fan des Originalwerks ist, ist das sogar fast unmöglich.
Zugegeben, es handelt sich um eine sehr freie Interpretation von Shakespeares „Mittsommernachtstraum“, die recht wenig mit der Handlung des Originaltextes zu tun hat. Die Ähnlichkeiten beziehen sich eher auf Namen, die Existenz von Feen, Elfen, usw., und natürlich auf den Liebestrank, der in „A Midsummer Night’s Deal“ jedoch eine andere Rolle spielt als im „Mittsommernachtstraum“. Im Fokus der Geschichte steht nämlich der Deal, den die Protagonistin Tania mit dem Feenkönig Oberon höchstpersönlich abschließt, um ihren Bruder zu retten, und die dazugehörige Aufgabe, die Tania zu erfüllen hat. Sie muss einen Liebestrank brauen und das ist gar nicht so einfach, denn die Zutaten dafür sind beinahe unmöglich, zu bekommen. Aber Tania wäre nicht Tania, wenn sie es nicht wenigstens versuchen würde.
Apropos, reden wir über Tania. Was macht sie als Protagonistin außergewöhnlich? Auf den ersten Blick ist Tania eine junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Sie arbeitet in einer Tierarztpraxis und lebt mit ihrem Zwillingsbruder, dem erfolglosen Schauspieler Will, und ihrer Hündin Rosa in einer WG. „Verantwortungsbewusst“ steht ihr quasi auf die Stirn geschrieben, vor allem, wenn es darum geht, die Probleme ihres Bruders lösen. Aber Tania ist mehr als das, was sie nach außen strahlt. Sie ist auch unsicher, schätzt sich selbst nicht so sehr, wie sie sollte, kämpft mit ihrem Selbstwertgefühl und ihrem Selbstbild aufgrund ihrer Figur – und das macht sie in meinen Augen extrem relatable. Tania ist eine Protagonistin mit Schwächen, die sich nicht einfach so in Luft auflösen, wenn man sie gerade nicht gebrauchen kann, aber das hält sie nicht davon ab, stark zu sein!
Oberon auf der anderen Seite ist charmant, zuvorkommend und vielleicht manchmal ein klitzekleines Bisschen stalkerhaft, aber mit den besten Intentionen. Beim Lesen ist mir schnell klar geworden, dass er zwei Seiten besitzt. Die warmherzige, tierliebe und fürsorgliche Seite, die sicher nicht nur ich in „A Midsummer Night’s Deal“ lieben gelernt habe, und die kühle, skrupellose Seite, die er als Feenkönig benötigt, um zu herrschen. Zwischen Tania und ihm gibt es von Anfang an eine nicht von der Hand zu weisende Chemie, die im Verlauf der Handlung nur noch weiter wächst. Beide ergänzen sich fantastisch und gehören definitiv zu meinen Lieblingspärchen aus Cosima Langs Büchern.
Aber auch sonst ist „A Midsummer Night’s Deal“ mein Favorit von der Autorin. Und das nicht zuletzt dank des wunderbaren Umgangs mit der Body-Positivity-Thematik, die Cosima Lang geschickt in die Geschichte eingeflochten hat. Im deutschen Jugendbuchsegment gibt es leider kaum Plus-Size-Figuren und wenn doch, dann dreht sich deren komplette Storyline um ihr Gewicht und dass sie damit unzufrieden sind. Daher ist es erfrischend, über eine curvy Protagonistin wie Tania zu lesen, die zwar ebenfalls strugglet, aber von ihrem Umfeld die nötige Unterstützung erfährt, um sich und ihren Körper lieben zu lernen. Wirklich großartig!
Im Großen und Ganzen…
„A Midsummer Night’s Deal“ von Cosima Lang hat meine Erwartungen um Längen übertroffen. Spannend von Anfang bis Ende mit ganz viel Herzklopfen, tollem Humor und einer wirklich guten Umsetzung der Body-Positivity-Thematik.
Weitere Informationen
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- Titel: A Midsummer Night’s Deal. Feenpakt
- Reihe: /
- Autorin: Cosima Lang
- Verlag: Carlsen Impress
- Seiten: 426
- Preis: 4,99 € (E-Book)
- ISBN: 978-3-646-60849-6
Weitere Informationen findet ihr hier.
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