
Darum geht es:
Die 18-jährige Casey hat es nicht leicht. Eigentlich sollte sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin studieren – doch als Vollzeit-Pflegekreat ihrer Mutter blieb ihr nichts anderes übrig, als den Studienbeginn zu verschieben. Nun entfremdet sich ihre beste Freundin immer weiter von ihr und zu allem übel erwischt sie ihren Freund mit einer anderen Frau.
Ausgerechnet diese Frau wird jedoch zu Caseys Fels in der Brandung. Imogen stellt ihr nicht nur ihre Freund*innen vor, sondern führt sie auch in ihre Leidenschaft ein – Roller Derby – woran Casey selbst sehr schnell Gefallen findet. Und zwischen brutalen Trainingsrennen und Team-Outings entwickeln sich schon bald Gefühle zwischen den beiden …
Meine Meinung:
„Learning to Fall“ hat mich direkt angesprochen. Und zwar nicht nur, weil man mich mit sapphic YA romance immer kriegt, sondern auch weil ich Roller Derby wahnsinnig interessant finde und es noch deutlich zu wenig Bücher über diesen Sport gibt. Dafür also schon mal: Daumen nach oben!
Und man merkt beim Lesen so richtig, wie sehr die Autorin diesen Sport liebt. Sie beschreibt das Training, jeden Wettkampf und alles, was mit Roller Derby zu tun hat, mit so einer Liebe fürs Detail und ganz viel brennender Leidenschaft, dass ich beinahe meine alten Roller Blades entstauben wollte. (Aber der Sport ist dann doch etwas zu brutal für mich. Ich lese lieber weiter darüber.)
Auch die ganzen Charaktere in der Truppe haben wahnsinnig Spaß gemacht. Wie sie Casey in ihrer Mitte willkommen geheißen haben – so sehen Teamgeist und Freundschaft aus! Davon gibt es definitiv eine ganze Menge in dem Buch, denn der Sport drängt die Romance ein klein wenig an die Seite, was mich am Anfang nicht sonderlich gestört hat, aber zum Ende hin hätte ich mir tatsächlich ein wenig mehr Liebe in dieser Liebesgeschichte gewünscht.
Die Romance spielt sich – nicht überraschend – zwischen Casey und Imogen ab, die beide sehr gegensätzliche Persönlichkeiten haben.
Casey ist eher introvertert, eine Einzelgängerin, aber auch fürsorglich. Ihre kranke Mutter, um die sie sich kümmert, steht an erster Stelle, auch wenn diese sie ermuntert, Freundschaften zu pflegen und ihren Hobbys nachzugehen.
Imogen auf der anderen Seite ist sehr aufgeschlossen, laut und statt vorsichtig zu sein, prescht sie gern mit dem Kopf voran durch die Wand. Aber vor allem mag ich ihre Loyalität. Sie würde alles geben für die Leute, die ihr wichtig sind und adoptiert Casey quasi in den Freundeskreis, nachdem das erste Aufeinandertreffen der beiden nicht ganz optimal war. Nicht Liebe, eher Freundschaft auf den ersten Blick.
Und es ist eine echt gute Freundschaft.
Ich wäre voll fein damit gewesen, wenn es dabei belassen worden wäre. Es hätte der Story keinen Abbruch getan. Doch mir wurde eine Romance versprochen, also bin ich mit dieser Erwartungshaltung an die Geschichte rangegangen, nur um vom Romance-Gehalt des Buches etwas enttäuscht zu werden. Meine Gefühl dazu sind deshalb vielleicht ein klitzekleines Bisschen gemischt.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Selbstfindungsjourney der beiden Protagonistinnen. Imogen ist zu Beginn bereits geoutet, so wie einige weitere Mitglieder des Roller Derby-Teams. Casey, jedoch, findet erst im Laufe der Story für sich heraus, dass sie queer ist, was meiner Meinung nach sehr gut behandelt wird. (CN: Queerfeindlichkeit ist dennoch ein Thema.)
Im Großen und Ganzen:
„Learning to Fall“ ist ein mitreißender Jugendroman, der sich leidenschaftlich dem Thema Roller Derby widmet und mit seinem diversen Cast echt Spaß macht. Die Romance spielt sich eher hintergründig ab, was meine Erwartungshaltung nicht ganz entsprochen hat. Letztendlich ist es jedoch eine solide Geschichte, die ich gern weiterempfehle.
Weitere Informationen:
Werbeblock
- Titel: Learning to Fall
- Reihe: /
- Autor*in: Peach Morris
- Verlag: Zando 8th Note Press
- Seiten: 267
- ISBN: 978-1961795372
Schreibe einen Kommentar