Klappentext
Mireille, Astrid und Hakima sind auf Facebook von ihren Mitschülern zur Wurst des Jahres in Gold, Silber und Bronze gewählt worden – der Preis für die hässlichsten Mädchen. Doch die drei beschließen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Zusammen planen sie einen Road-Trip per Fahrrad nach Paris. Ziel: die große Party im Elysée-Palast am Nationalfeiertag. Finanzierung: Unterwegsverkauf von Würstchen. Ein chaotische, lustige und herzzerreißende Reise beginnt. Und auf der Party hat jede der drei ein ganz eigenes Anliegen …(Quelle und Bildcopyright liegen beim Carlsen Verlag)
Biblios
- Einband: Hardcover
- Seitenanzahl: 288
- Altersempfehlung: ab 14
- Meine Wertung: 4 Schmetterlinge
- Reihe: /
- Verlag: Carlsen (Rezensionsexemplar)
Cover
Die Grundfarbe des Covers ist ein helles Gelb und darauf zu sehen sind drei Mädels auf dem Rad und ein Eifelturm im Hintergrund. Symbolisch ist also der Roadtrip der drei Würstchen darauf abgebildet und obwohl die drei Mädels – auch wenn man sie nur von hinten sieht – jetzt nicht unbedingt die hässlichsten sind, ergo auch nicht zu den Protagonisten passen – empfinde ich das Cover als sehr gelungen. Es sprüht quasi nur so von der Lebensfreude eines verrückten Roadtrips.
Meinung
Ich lese ja nicht oft französische Lizenztitel – vielleicht weil es davon zu wenige gibt, die mich reizen? – aber wenn ich es tue, dann merke ich das auch, wenn ich den Namen des Autors nicht kenne oder weiß, dass es im Original französisch ist. So auch hier. Der Schreibstil der Autorin ist mit dem typischen, franzsösischen Humor gespickt, der für mich zu Beginn etwas befremdlich war, mich nach den ersten fünfzig Seiten aber tatsächlich begonnen hat, zu amüsieren. Vor allem Mireille, die Protagonistin, hat dazu beigetragen, denn als Ich-Erzählerin schildert sie die Ereignisse mit einer außergewöhnlichen Schlagfertigkeit, Witz und Charme.
In dem Buch geht es um Mireille, Astrid und Hakima, die in der Schule die größtmögliche Demütigung ertragen müssen, die es gibt: Sie werden zur Wurst des Jahres gewählt, also zu den hässlichsten Mädchen der Schule. Aber die drei lassen sich nicht unterkriegen. Im Sommer wollen sie eine außergewöhnliche Reise unternehmen.
Von Bourg-en-Bress nach Paris soll es gehen, aber nicht etwa ganz simpel mit dem Auto. Nein, wie das Cover schon vermuten lässt, nehmen sie das Fahrrad. Sechs Tage soll die Fahrt dauern. Für drei dicke Mädchen ist das nicht unbedingt ein Kinderspiel, aber sie sind wild entschlossen. Jede von ihnen hat ein anderes Ziel, weshalb sie unbedingt am Nationalfeiertag nach Paris muss. Ob sie das schlussendlich schaffen und ihre Pläne in die Tat umsetzen, muss jeder für sich selbst herausfinden.
Im Vordergrund des Buches steht natürlich die Reise, dieser irrwitzige Roadtrip, der ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit vermittelt. Nicht nur, dass die drei Mädchen (samt Aufsichtsperson in Form von Hakimas Bruder) ihre Reise auf dem Rad antreten und auf dem Weg mit Würstchenverkäufen über die Runden kommen wollen, die ganze Reise nimmt bald viel größere Ausmaße an. Ein wahrer Medienrummel entsteht und ganz Frankreich rätselt: Was haben die Mädchen in Paris vor?
Dabei werden auch ernstere Themen aufgegriffen: Das Aufmerksammachen auf Mobbing und Demütigung zum Beispiel oder die Motivation sportlicher zu werden und etwas am eigenen Lebensstil zu ändern. Humorvoll verpackt lehrt dieses Buch den Lesern die Lektion, dass dass selbst die schönsten Menschen im Inneren total hässlich sein können, während die Hässlichsten von innen heraus so schön sind, wie niemand sonst.
Mireille, eine der Protagonistinnen und Ich-Erzählerin, ist gerade einmal fünfzehn und musste schon dreimal die Demütigung ertragen, eine Wurst des Jahres zu sein. Sie hat gelernt, damit zu leben und Beleidigungen sowie Mobbing an ihr abprallen zu lassen. In dieser Hinsicht ist sie sehr viel reifer als ihre Mit-Würstchen. Sie ist außerdem schlagfertig, nicht auf den Mund gefallen und darüber hinaus kann sie noch sehr tiefgründig sein.
Astrid und Hakima sind beide zum ersten Mal Würstchen des Jahres und während Astrid damit überhaupt nicht klarkommt, lenkt Hakima ihre Aufmerksamkeit auf andere Themen, die in ihren Augen mehr Beachtung verdienen. Beide sind weniger abgehärtet in Sachen Mobbing und auch nicht immer mit dem Einverstanden, was Mireille so plant, aber schlussendlich halten die drei zusammen.
Fazit
»Die Königinnen der Würstchen« ist ein Jugendbuch der etwas anderen Art. Es ist jetzt nicht super spannend oder weltbewegend, aber seichte Lektüre für einen gemütlichen Sommertag auf jeden Fall. Humorvoll und mit viel Charme beschrieben, darf der Leser Zeuge eines echt verrückten Roadtrips werden.
Miriam says
Das hört sich ja wirklich sehr lustig an! Vor allem der Titel reizt… :)
Sehr schöne Rezension von dir!
Liebste Grüße,
Miriam
https://poesiegeklecker.blogspot.de/
Annie Laine says
Hallo Miriam :)
Dankeschön <3 Das Buch ist echt etwas Besonderes. ;)
LG
Anni