Wenn aus Freundschaft plötzlich Liebe wird …
Klappentext
**Manchmal ist die Liebe näher, als du ahnst…**
Seit Emma weiß, dass ihr bester Freund Henry ein Auslandsjahr in Frankreich absolvieren wird, scheint die bevorstehende Trennung wie ein dunkler Schatten über ihr zu schweben. Als dann auch noch die Abschiedsfeier so ganz anders als erwartet verläuft und Henry ohne Abschiedsworte nach Frankreich verschwindet, ist Emma am Boden zerstört. Ein Jahr später steht ihr bester Freund wieder vor ihr – und nichts ist mehr wie zuvor. Die ursprüngliche Vertrautheit hat sich aufgelöst. Dafür scheinen Henrys stürmische Augen eine ganz neue Anziehungskraft auf sie auszuüben…
(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)
Biblios
- Preis: 3,99 €
- Format: E-Book
- Seitenzahl: 359
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Reihe: /
- Verlag: Carlsen Impress (Rezensionsexemplar)
Cover
Das Cover hat was. Ich kann allerdings gerade nicht genau benennen, was genau mich dabei anspricht. Auf den ersten Blick sieht man, dass das Cover sehr voll ist. Die beiden Menschen nehmen fast die komplette Fläche in Anspruch, wobei allerdings nur das Mädchen in die Kamera schaut und der Junge nur eine winzige Ecke einnimmt. Der Titel befindet sich im unteren Drittel. Ich muss zugeben, dass ich die Schrift nicht ganz mag, aber die Zusammenstellung der beiden Worte.
Meinung
Dies ist mein zweites Buch von Anna Savas, die vor zwei Jahren mit „Forbidden Love Story“ den dritten Platz beim Schreibwettbewerb von Carlsen Impress und tolino media gewonnen hat. Ich weiß noch, dass ich „Forbidden Love Story“ trotz einiger leicht aus dem Weg zu schaffender Missverständnisse sehr gerne mochte, und war daher schon sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin.
„Heartbroken Kiss. Seit du gegangen bist“ erzählt die Geschichte von Emma und Henry, die sich schon ihr Leben lang kennen. Und das kann man wirklich wörtlich nehmen, denn als hätte das Schicksal es gut mit ihnen gemeint, sind sie nur wenige Minuten nacheinander auf die Welt gekommen und ihre Mütter seit dem Krankenhausaufenthalt beste Freundinnen. Klar, dass auch die beiden Freunde wurden und zusammen durch dick und dünn gingen. Bis sich auf einmal alles ändert, denn Henry absolviert ein Auslandsjahr und bringt von diesem prompt seine neue französische Freundin Chloé mit, was Emma so überhaupt nicht schmeckt.
Von Missverständnissen und Erklärbären
Hach ja, beginnen wir am Anfang. Wie oben schon genannt, ist die Autorin ganz groß darin, Missverständnisse aufkommen zu lassen, die sich prinzipiell leicht lösen ließen, würden die Figuren miteinander reden. Dieses Schema finden wir auch in „Heartbroken Kiss“ wieder, so dass ich mir am Anfang ein lautes Aufstöhnen beim Lesen echt verkneifen musste. Leider macht das die Handlung nämlich etwas vorhersehbar. Zumindest in einigen Punkten. Da Bücher im Young Adult-Genre das aber meistens sind, ist es kein großer Kritikpunkt, zudem hat die Autorin doch sehr viele Plotpunkte so verpackt, dass man die überhaupt nicht vorhersehen konnte.
Des Weiteren möchte ich Anna Savas den Titel „Erklärbär“ verleihen. In der ersten Hälfte des Buches sind mir vor allem die extrem ausschweifenden Erklärungen ins Auge gefallen, die ich zum größten Teil nicht gebraucht hätte, um die Handlung zu verstehen. So weiß ich jetzt allerdings, wieso Emmas kleiner Bruder unbedingt das Sofa haben wollte, was jetzt bei ihnen im Wohnzimmer steht, oder dass Emmas Großmutter nicht wollte, dass ihr Sohn Emmas Mutter heiratet. Das sind zwar interessante Infos, aber sie haben mich doch ein wenig aus der eigentlichen Handlung rausgebracht.
Warum „Heartbroken Kiss“ mein Herz dennoch zerstört hat:
Aber wir wollen ja nicht nur meckern. Können wir auch gar nicht, denn trotz der oben aufgeführten Kritik hat dieses Buch Dinge mit mir angestellt, die ich unmöglich in Worte fassen kann. Reden wir also von Emotionen, denn diese gibt es in „Heartbroken Kiss“ auch im Überfluss.
Emma als Ich-Erzählerin die Geschichte wiedergeben zu lassen, ist eine wirklich sehr gute Idee der Autorin gewesen, denn Emma ist ein sehr emotionaler Mensch. Und sie teilt diese Gefühle durch Worte. Man fühlt ihre Eifersucht, ihren Schmerz, ihre Verzweiflung und ihre Liebe in jeder Zeile, in jedem Wort. Man fühlt sie so intensiv, als wäre man selbst in ihrer Situation. Man weint, wenn sie es auch tut. Man kann nicht anders, als sich ein Happy End für sie zu wünschen, obwohl eigentlich klar ist, dass die ganze Sache gut ausgeht. Eigentlich. Das ist der Knackpunkt. Man weiß es eigentlich, doch man kann sich beim Lesen nicht sicher sein, wann und wo und wie es passiert. Und das ist auch gut so.
So kommt Spannung auf, die den Leser von innen heraus zerstört und dafür sorgt, dass man nicht mehr aufhören kann, zu lesen. Dazu kommt das Notizbuch. Dieses wundervolle Notizbuch, was Emma immer wieder mit neuen Einträgen füllt. Sie schreibt eigentlich nur ihre Gedanken nieder, doch auch hier wird es furchtbar emotional. Ich habe mich in diese kleinen Gedichte verliebt. So wie ich mich in die Figuren und ihre Geschichte verliebt habe.
Fazit
„Heartbroken Kiss“ ist so viel mehr als es auf den ersten Blick scheint. Trotz kleinerer Kritikpunkte ist der Autorin hier ein wunderschöner Jugendroman gelungen, voller Verwicklungen, Missverständnisse, Freundschaft und natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz. Dafür vergebe ich 4,5 – aufgerundet 5 – Sterne.
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