Der Fluch, mit dem alles begann …
Als Prinzessin Cecelia erfährt, dass sie den Thronerben George heiraten wird, ist sie überglücklich. Das ist allerdings bevor sie George kennenlernt und erkennt, dass er keinesfalls der liebende Ehemann ist, den sie sich gewünscht hat. Stattdessen ist er kalt, gefühllos und hat Freude daran andere zu quälen!
Aber da ist zum Glück auch noch Edmund, Georges Bruder, dem sie von Tag zu Tag immer näher kommt, obwohl er sie partout nicht in das Geheimnis einweihen will, das in der Vergangenheit liegt und George zu dem Mann hat werden lassen, der er heute ist.
Meinung
Im letzten Sommer habe ich „Königsblau“ von Julia Zieschang gelesen. Da mich der Roman einfach nur umgehauen hat, bin ich umso gespannter auf das Prequel rund um Claires Mutter gewesen. Auch wenn das Ende der Geschichte ansatzweise schon bekannt ist – hat ein Prequel nun mal so an sich -, kann ich auch hier wieder sagen, dass mich „Königsfluch“ voll und ganz in seinen Bann gezogen hat.
Wie schon bei „Königsblau“ ist der Schreibstil wieder herrlich märchenhaft, aber auf eine düstere Art und Weise, die einem stellenweise Gänsehaut auf den Armen auslöst. Auch wenn es sich streng genommen um eine Adaption von „Die Prinzessin auf der Erbse“ handelt, so schwingt die düstere Stimmung von Blaubarts Märchen doch in den Worten mit.
Und wer ist die Prinzessin auf der Erbse? Dabei handelt es sich um Cecelia, deren Schiff auf der Reise zu ihrem Verlobten in einem Sturm kentert. Celia hat Glück im Unglück und wird an Land angespült. Natürlich sieht sie so nur überhaupt nicht mehr aus wie eine Prinzessin, doch sie findet den Weg in den Palast – mit Hilfe der Blumenelfen, die wir schon aus „Königsblau“ kennen.
Die Geschichte nimmt ihren Lauf und während George immer mehr zu dem grausamen Mann wird, der er schlussendlich geworden ist, tut Celia ihr Bestes, um ihre Rolle als Königin zu erfüllen.
Wer „Königsblau“ bereits kennt, der wird viele Anspielungen auf den Hauptroman in „Königsfluch“ finden, aber auch viel Neues erfahren, auf das ich hier wegen Spoilern nicht weiter eingehen möchte. Nur so viel: Ihr dachtet, ihr wüsstet, was geschehen ist. Vielleicht habt ihr Vermutungen über die Vergangenheit von George oder auch Claires Mutter angestellt. Ich versichere euch: Es steckt so viel mehr dahinter.
Ich frage mich, ob die Autorin die Geschichte von Cecelia bereits im Kopf hatte, als sie „Königsblau“ geschrieben hat, denn jedes noch so kleine Detail passt perfekt in den späteren Handlungsverlauf. Wie ein Puzzle, von dem wir bisher nur eine Hälfte kannten und das nun vollständig ist.
Cecelia selbst ist eine starke Protagonistin. Vielleicht nicht am Anfang, als sie jung ist und als verwöhntes Prinzesschen davon träumt, durch die Heirat später Königin zu werden. Aber das Buch spielt über einen großen Zeitraum und zeigt schließlich, wie Celia immer stärker wird. Wie sie neue Prioritäten setzt und zu einer mutigen Königin wird, die lernt, was es heißt Opfer zu bringen. Besonders schön fand ich es zu erfahren, was sie zu der Entscheidung geleitet hat, die in „Königsblau“ eine wichtige Rolle spielt.
Zum Ende muss ich wohl nicht viele Worte verlieren. Jeder, der „Königsblau“ kennt, wird wissen, wie die Geschichte von Celia ausgegangen ist. Aber es hat mich hier gar nicht gestört. Der Weg zu diesem Ende, darum geht es. Außerdem gibt es ja auch noch einen Epilog.
Fazit
„Königsfluch“ ist wieder eine großartige, bildgewaltige Märchenadaption aus der Feder von Julia Zieschang. Auch ohne „Königsblau“ als Vorwissen lässt sich ganz wunderbar in die Geschichte eintauchen. Mit Vorwissen bekommt man endlich langersehnte Antworten und einen Einblick in die Vergangenheit.
Weitere Informationen
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- Titel: Königsfluch
- Autor: Julia Zieschang
- Reihe: Prequel zu „Königsblau„
- Preis: 4,99 € (E-Book)
- Seitenzahl: 315
- Altersempfehlung: ab 16
- Verlag: Dark Diamonds
- ISBN: 978-3-646-30104-5
Mehr Informationen gibt es hier.
Vielen Dank an Dark Diamonds für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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