Je höher du stehst, desto tiefer kannst du fallen …
Nach dem tragischen „Unfall“ auf dem Dach des Towers müssen Avery, Leda, Watt und Rylin erst einmal zurück in den Alltag finden. Das ist jedoch gar nicht so leicht, denn Leda plagen Schuldgefühle, Avery sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit mit ihrer großen Liebe zusammen zu sein und auf einmal ist da ein Stipendium, das Rylin direkt in die Höhle des Löwen bringt. Neue Liebe, alte Zweifel und jede Menge Intrigen sind die Folge, als dann auch noch Calliope, eine unbeschreibliche Schönheit, in HighTower auftaucht und sich in die Leben von ihnen einschleicht.
Meinung
Schon Band 1 von „Beautiful Liars“ hat mich sprachlos zurückgelassen, daher musste ich auf jeden Fall auch den zweiten Band der Trilogie holen. Obwohl meine Erwartungen hoch waren, habe ich dabei aber nicht geglaubt, dass „Gefährliche Sehnsucht“ genauso gut wird wie „Verbotene Gefühle“. Himmel, habe ich mich getäuscht.
Die Handlung knüpft ungefähr drei Monate nach dem ersten Band an, aber Alltag ist noch nicht eingekehrt. Leda und Avery sind keine Freunde mehr, Rylin bekommt ein Stipendium für die Schule der beiden, Watt will unbedingt aufs MIT und dann ist da noch die Neue: Calliope. Die Gruppe bewahrt zwar den Schein, dass alles in Ordnung ist, aber hinter den Kulissen geht es um etwas ganz anderes: Um ihre Geheimnisse, die längst nicht mehr nur ihre sind und die auf keinen Fall ans Licht kommen dürfen. Um das zu gewährleisten, ist ihnen jedes Mittel recht, denn wenn dein ganzes Leben aus tausend Etagen besteht und du ganz oben stehst, kannst du auch verdammt tief fallen.
Ich bin mal wieder baff und kann kaum beschreiben, was für Gefühle nach dem Lesen in mir toben. Mehr zur Handlung zu verraten, würde spoilern, daher lasse ich das, aber die Art, wie die Autorin die Geschichte auch im zweiten Band konstruiert hat, lässt mich sprachlos zurück. Wieder hat sie die einzelnen Handlungsstränge so perfekt miteinander verwoben, dass es wirkt wie viele kleine Puzzleteile, die sich Stück für Stück zu einem Gesamtbild zusammensetzen.
Zugegeben, ich hatte meine Zweifel, ob ich so schnell wieder in die glamouröse Welt von „Beautiful Liars“ mit ihren viel weiterentwickelten Technologien und Errungenschaften eintauchen kann, aber diese waren komplett unbegründet. Auch wenn keine ausschweifenden Erklärungen zu Bots, Holos und allem anderen folgen, fällt es nicht schwer das bereits errungene Wissen aus Band 1 (auch wenn der in meinem Fall schon fast ein Jahr zurückliegt) wieder aufzurufen und dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat.
Außerdem verneige ich mich vor der Stimmung und Spannung des Buches. Obwohl der Schreibstil sehr ruhig ist, aus größtenteils kurzen Sätzen besteht und man meinen sollte, dass man dadurch nicht mitgerissen wird, so ist doch genau das der Fall. Es hat kaum fünfzig Seiten gedauert bis ich mich in der Welt verloren hatte. Aufhören? Nein. Keine Option.
Wir haben es wieder mit fast den gleichen Figuren zu tun, die uns auf ein Neues in ihre Welt entführen. Avery mag zwar nach außen hin perfekt wirken, doch in ihrem Inneren ist sie alles andere als das. Leda mochte ich schon in Band 1 nicht sonderlich und obwohl sie jetzt tatsächlich langsam sympathischer wird, ist sie immer noch nicht mein Liebling. Watt und Rylin, die beiden sind eindeutig meine Lieblingsfiguren, weil ihre Werte doch andere sind als die der HighTower-Mädels. Außerdem wäre das Buch ohne Nadia nur halb so gut, habe ich das Gefühl. Calliope, die neue Ich-Erzählerin, finde ich … sagen wir okay. Ich blicke nicht durch sie durch und auch wenn sie eine gute Charakterentwicklung hinlegt, werde ich einfach nicht wirklich warm mit ihr. Wie sich Band 3 mit ihr entwickeln wird, macht mich aber doch neugierig.
Allerdings muss ich doch etwas Kritik anbringen. So wirkte dieser Band allgemein ruhiger auf mich und ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass die Handlung sich weiter zuspitzt wie in Band 1. Ab und an zog sich die Handlung in die Länge, das wurde aber kurz darauf durch sich überschlagende Ereignisse wieder ausgeglichen. Obwohl es auch hier wieder einen Prolog gibt, der das Ende der Geschehnisse aufgreift, hatte ich den nicht andauernd im Hinterkopf und am Ende sogar fast vergessen. Und das Ende selbst? Hab ich so nicht kommen sehen und war schon echt gut, aber in meinen Augen nimmt es dem letzten Band der Trilogie einen Handlungsstrang, was ich doch schade finde. (Aber das sei alles dazu. Lasst mich gerne wissen, ob ihr das auch so seht, wenn ihr das Buch gelesen habt.)
Fazit
„Beautiful Liars – Gefährliche Sehnsucht“ von Katharine McGee ist definitiv eine gelungene Fortsetzung und entführt in eine glamouröse Welt voller Geheimnisse, Lügen und Intrigen. Wer auf „Gossip Girl“ oder „Pretty Little Liars“ steht, wird hiermit sicher gut beraten sein.
Weitere Informationen
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- Titel: Beautiful Liars – Gefährliche Sehnsucht
- Autorin: Katharine McGee
- Reihe: Beautiful Liars #2
- Preis: 17,00 € (Hardcover) | 14,99 € (E-Book)
- Seitenzahl: 512
- Altersempfehlung: ab 14
- Verlag: Ravensburger Buchverlag
- ISBN: 978-3-473-40164-2
Mehr Informationen gibt es hier.
Ich danke dem Ravensburger Buchverlag für das Rezensionsexemplar.
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