Darum geht es:
Eloise hat ein Ziel. Mit inbrünstiger Leidenschaft verfolgt sie die Sache. Inmitten des Elends, des Verrats und der Verfolgung versucht sie Liebe, Barmherzigkeit und Gnade zu leben, Armen zu helfen und ein Vorbild für andere zu sein. In den Straßen der Stadt ist sie eine Legende, für den Glauben eine Rebellin und Ketzerin. Ihr Glück ist es, dass niemand ihre Identität kennt. Als sie enttarnt wird, entscheidet sie sich, sich der Todesstrafe zu stellen. Doch der Mann mit Herz hat andere Pläne …
Wie finde ich das?
Der Podcast „Zwischen den Zeilen“ hat meine Neugier auf das Buch geweckt und da konnte ich natürlich nicht nein sagen. Auch dies stellt ein Debüt dar, sodass ich vorher noch nichts von der Autorin gelesen habe. Allerdings wird dies nicht das letzte Buch sein, das ich von ihr lesen werde.
Eine Heldin, stark und demütig
Die Heldin Eloise ist anders als viele andere Heldinnen, die ich kennengelernt habe. Sie ist stark, aber zeigt ihre Stärke nicht durch Gefühlskälte, nicht einmal durch eiserne Entschlossenheit nur für ihre Lieben zu kämpfen, sondern durch Demut, Barmherzigkeit und Gnade. Sie ist selbstlos und hält eher die andere Wange hin als zum Gegenangriff auszuholen.
Und wow, das hat mir imponiert. Auch die Auseinandersetzung mit den Glaubensinhalten fand ich sehr interessant und in dieser jetzigen Zeit noch einmal so wichtig. Es macht deutlich, wie unterschiedlich persönlicher Glaube und Glaubensinstitutionen seien können. Wie wichtig Solidarität ist, für gewisse Werte zu stehen und diese auch zu vertreten. Diese Geschichte hat mich an vielen Punkten nachdenklich gemacht.
Die Entwicklung an sich hat mich etwas überrascht, ist sie sehr viel ruhiger als erwartet. Der Fokus liegt neben diesen gesellschaftlichen Themen ganz klar auf der Beziehungsentwicklung zwischen Eloise und dem Mann mit Herz. Ich bin sehr gespannt, was der zweite Teil für mich bereithält.
Eine wunderbare Erzählweise
Neben dem Inhalt hat mir die Erzählweise sehr gut gefallen. Während der ersten Seiten fiel es mir schwer, der Handlung zu folgen, weil ich es kaum noch gewöhnt bin, dass ich von Anfang an gefordert werde, zwischen den Zeilen zu lesen. Keine Textstellen, die mir die Welt erklären, sondern Gespräche, die mir genügend Informationen geben, damit ich selbst dahinter steigen kann, was hier gerade passiert.
Die Erzählweise ist dadurch wirklich eine Stärke dieses Debüts. Allerdings habe ich auch eine kleine Kritik. Gerade zur Mitte und Ende hin wurde es mir zu oft wiederholt, welche Eigenschaften sie in sich vereint, wie stark sie die Gesellschaft geprägt hat, wo sie doch so jung ist, wie außerordentlich selbstlos sie doch ist. Ich finde, all dies wurde durch ihre Handlungen zur Genüge deutlich und hätte nicht in den Gedanken des männlichen Protagonisten und der anderen Charaktere, die sich zu Wort melden, ständig wiederholt werden müssen.
Im Großen und Ganzen…
… hat mir „Eloise – Hinter den Mauern des Feindes“ wirklich gut gefallen. Außergewöhnlich sind vor allem die Protagonistin und der Schreibstils der Autorin. Ich würde am liebsten sofort den zweiten Teil lesen, denn ich hoffe darauf, dass die Handlung noch etwas an Fahrt aufnimmt. Bisher ist sie in einem eher gemächlichen Tempo verlaufen und hat sich auf die Beziehungsentwicklung konzentriert. Das ist nicht weiter tragisch, aber ich würde mich über mehr Action und Intrigen freuen.
Weitere Informationen
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- Titel: Hinter den Mauern des Feindes
- Reihe: Eloise #1
- Autorin: Jessica Wismar
- Verlag: Impress
- Seiten: 341
- Preis: 3,99 € (E-Book)
- ISBN: 978-3-646-60580-8
Weitere Informationen findet ihr auf der Verlagsseite.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar.
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