Im Netz der Phönix-Intrigen
**Im Kampf um einen flammenden Thron**
Die Zwillinge Pandora und Aspyn haben es als Nachkommen einer der letzten acht Phönixfamilien der Welt nicht gerade leicht. Vor allem diese ständige spontane Selbstentzündung droht ihre flammende Identität an der Highschool zu entlarven. Und dass sich Pandora bei der Krönung des Phönix-Oberhauptes ausgerechnet in den umwerfenden, jungen Thronerben verliebt, macht ihr Leben auch nicht gerade weniger kompliziert. Denn die anderen sieben Familien zweifeln nicht nur an Daryans Recht auf den Phönixthron, die Schwestern sind bereits den mächtigsten Phönixmännern zweier anderer Clans versprochen. Und plötzlich befinden sie sich mitten in einem Netz bitterböser Intrigen…
(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)
Biblios
- Preis: 3,99 €
- Format: E-Book
- Seitenzahl: 480
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Reihe: Phönixschwestern #1
- Verlag: Carlsen Impress (Rezensionsexemplar)
Cover
Es handelt sich um ein für Impress-Verhältnisse eher dunkleres Cover. Vor einem schwarzen Hintergrund sieht man nur das Gesicht einer der Protagonistinnen und einige Strähnen ihres hellen Haares. Auf ihrer rechten Wange liegt eine stilistische goldene Phönixfeder, die dem Cover etwas Magisches verleiht, darunter befindet sich der Titel des Buches in dicken, rot-orangenen Lettern.
Meinung
Auf „Games of Flames“ habe ich mich, als es angekündigt wurde, sehr gefreut. Yay, ein neues Buch von Nina MacKay. Ich habe ja ihre anderen Bücher fast alle gelesen (zuletzt: Teenie Voodoo Queen) und bin mit der Zeit zu einem waschechten Fan von der Autorin geworden. Nun haben mich einige Rezensionen aber ein wenig abgeschreckt, trotzdem habe ich mich nun hingesetzt und das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Schlussendlich kann ich sagen: Ich bin mehr als zwiegespalten. Und das aus vielerlei Gründen.
Was war gut an „Games of Flames“…?
Nina MacKays Schreibstil ist wie immer sehr angenehm gewesen, mit ihrem typischen Humor, den ich von ihr ja schon kenne und liebe. Dazu kommt eine gehörige Portion Spannung. Im Gegensatz allerdings zu den meisten anderen ihrer Bücher ist dieses hier nicht im Ich-Erzähler sondern in der personellen Erzählform geschrieben. Ungewohnt, aber nicht wirklich ein Kritkpunkt. Nach wenigen Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt (ich lese halt fast nur Bücher mit Ich-Erzähler) und musste immer nur kurz überlegen, in wessen Sicht ich gerade stecke, wenn diese gewechselt hat.
Die Thematik mit den acht Phönix-Clans, die in der Hierachie auf verschiedenen Stufen stehen, miteinander Fehden haben und Intrigen aushecken, fand ich direkt interessant. So gehören unsere beiden Protagonistinnen, die Phönix-Zwillinge Pandora und Aspyn, zu dem Edison-Clan und können die Phönixe vom Allingtor-Clan nicht leiden. Da muss man der Autorin wirklich lassen, sie hat sich eine ganze Machtordnung ausgedacht und die auch von Anfang bis Ende durchgehalten.
Dazu hat jeder Phönix noch eine besondere Kraft, neben der Tatsache, sich selbst in Brand stecken zu können. Auch hier gibt es feste Muster, welche Kräfte in welchem Clan weitervererbt werden, so dass das dem Leser auch verständlich erscheint. Nun sind Aspyn und Pandora die einzigen, deren Kräfte sich noch nicht gezeigt haben. Ein Grund, wieso ihre Großmutter – von ihnen liebevoll Hulk genannt, weil sie eine sogenannte Kraftbündlerin ist – sie unbedingt an den Phönix-Mann bringen will. Nach Verlobungen oder Schwangerschaften können sich nämlich auch Kräfte zeigen. Ich muss zwar zugeben, dass ich den Zusammenhang zwischen Verlobung und Kräften nicht verstehe – eine Verlobung ist schließlich nichts, was Auswirkungen auf den Phönix hat, Schwangerschaften da schon eher -, drücke ich hier ein Auge zu. Wird schon alles seine Richtigkeit haben.
Pandora und Aspyn – uff, der Start mit ihnen war … sagen wir schwierig. Es schien für mich am Anfang so, als hätte man beide in ihre Klischees reingepresst. Aspyn die Rebellin, Pandora das brave Mädchen, das sogar Mitglied im Keuschheitsclub ist. Mit der Zeit habe ich mich an die beiden gewöhnt und sie sogar ein wenig liebgewonnen, obwohl mir Pandora doch etwas zu naiv war. Die Interaktionen der beiden konnten mir dann doch das ein oder andere Lächeln entlocken. Meine Lieblinge in „Games of Flames“ sind aber immer noch Blake, die freche, anhängliche Schulreporterin, und Payton, mit dem Aspyn in der Bibliothek zusammenarbeitet. Beide sind extrem liebenswert, so dass ich gerne mehr von ihnen gelesen und mehr über sie erfahren hätte.
… und was sind meine Kritikpunkte?
Kommen wir nun zu den Punkten, weshalb ich so zwiegespalten bin. Wie zuvor erwähnt, will ihre Großmutter sie unbedingt verkuppeln. Man bedenke: Die beiden sind siebzehn Jahre alt und gehen noch zur Schule. Trotzdem wäre es wohl der schönste Tag im Leben ihrer Großmutter, wenn sie sich noch heute direkt mit den Männern verloben, die sie für sie ausgewählt hat. Ja, nee, ist klar.
Das Frauenbild ist allgemein eine Sache in „Games of Flames“, die ich nicht ganz verstehe. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, doch es ist schon von Anfang an ersichtlich, welche Rollen Frauen in den Phönix-Clans einnehmen. Ich bin selbst kein Moralapostel, aber ab und an kann auch ich bestimmte Sachen einfach nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren. Diese Frauenfeindlichkeit gehört dazu.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass „Game of Flames“ ab vierzehn Jahren empfohlen ist und wohl eher die weibliche Leserschaft anspricht. Es gibt einige Punkte, mit denen ich nicht einverstanden bin, aber kurz zusammen gefasst, vermittelt „Games of Flames“ den Eindruck, dass Frauen nur dann etwas Gutes vollbringen, wenn sie früh heiraten und schnell Kinder bekommen. Am besten so viele wie möglich.
Ob die Frauen – in dem Fall Aspyn und Pandora – das wollen, darauf wird keinerlei Rücksicht genommen. Zwangsverlobungen und -Hochzeiten sind bei den Phönixen an der Tagesordnung. Ich habe gehofft, dass beide Phönixschwestern, auch wenn Aspyn rebellischer ist als Pandora, sich dagegen wehren würden und somit vielleicht ihren Lesern das Gefühl zu vermitteln, das Frauenbild der Phönixe wäre falsch, aber tatsächlich beweisen die beiden recht wenig Rückgrat. Sie sind zwar entschieden dagegen, aber wirklich etwas dagegen tun? Nö. Fehlanzeige.
Da ich ohnehin einen schwachen Start mit den beiden hatte und sie gerade erst lieb gewonnen hatte, als die Geschichte diese Wendung genommen hat, bin ich schlussendlich doch etwas enttäuscht von ihnen gewesen. Die Charakterentwicklung hätte hier definitiv schneller vonstatten gehen müssen, aber ich hoffe sehr, dass wir in dieser Hinsicht im zweiten Band mehr sehen werden.
Das Ende …
… lässt mir für meinen Geschmack etwas zu viel offen. Zu viele Fragezeichen sind da noch über meinem Kopf. Und davon mal abgesehen, hätte ich mir ein anderes Ende für „Games of Flames“ gewünscht. So ist es eher unbefriedigend und endet in einer Situation, die ich so zwar nicht habe kommen sehen, die ich aber nicht wirklich gutheißen kann. Tatsächlich schürt das Ende des Buches aber meine Neugier, so dass ich Band zwei wohl doch noch lesen werde.
Fazit
„Games of Flames“ besticht zwar durch den unverwechselbaren Schreibstil der Autorin, interessantere Charaktere und eine wirklich coole, neuartige Phönix-Thematik, die nicht leicht zu durchschauen ist, weist aber leider auch einiges an Schwächen auf. Vor allem das Frauenbild der Phönix-Clans und die viel zu langsame Charakterentwicklung kann ich für meinen Teil weder nachvollziehen noch irgendwie gutheißen.
Reihe?
Ja, „Games of Flames“ ist der Auftakt einer Dilogie. Für Band 2 gibt es noch keinen angekündigten Erscheinungstermin.
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