Hallöchen meine Lieben!
Es gibt diese Bücher, die man einfach überall sieht. Vor einer Weile (puh! Ist auch schon gefühlte Ewigkeiten her!) war das auf Deutsch „Nur drei Worte“. Es verging kaum ein Tag, an dem mir dieses Buch nicht über den Weg gelaufen ist und joa, hörte sich auch ganz gut an. Noch etwas eher gab es einen ähnlichen Hype auf Englisch um „Simon vs. the Homo-Sapiens Agenda“. Dass es sich um das gleiche Buch in zwei verschiedenen Sprachen handelt, habe ich für meinen Teil erst verstanden, als der Film „Love, Simon“ angekündigt wurde. Tja, hier stand ich wohl auf dem Schlauch, aber so kam das Buch bzw. den Film wieder auf meinen Schirm und brachte mich letztendlich in den Kinosaal.
Der Trailer hat dazu übrigens auch beigetragen. Falls ihr den noch nicht kennt, habe ich ihn hier noch einmal für euch:
https://www.youtube.com/watch?v=EAdOceV0niU
Eine ganz große Love Story! – Love, Simon
Niemand weiß, dass Simon Spier (Nick Robinson) schwul ist. Weder seine Familie noch seine Freunde und wie er es ihnen sagen soll, weiß der 17-jährige nicht. Als im schulinternen Forum ein Junge, der sich selbst nur Blue nennt, anonym von seiner Homosexualität berichtet, kann Simon nicht anders als Kontakt zu Blue aufzunehmen. Die beiden schreiben ein paar Mails hin und her und was als Bekanntschaft begann, entwickelt sich über Monate hinweg zu dem Beginn einer großen Liebesgeschichte. Gäbe es da nicht einen Haken: Blue ist nicht bereit, Simon seine Identität zu verraten, ebenso wenig, wie er wissen will, wer sich hinter Simons Pseudonym verbirgt. Um das Chaos perfekt zu machen, fallen die Mails zufällig in die Hände von Martin (Logan Miller), der Simon damit erpresst …
Wo Humor und Emotionen Hand in Hand gehen …
Der Film beginnt … normal. Simon ist ein normaler Junge, der in einer normalen Familie lebt, normale Freunde hat und auf eine normale Schule geht. Nichts Außergewöhnliches. Obwohl ich kein Fan von den typischen „Hallo, mein Name ist …“-Eröffnungen in Filmen (und Büchern) bin, hat mich „Love, Simon“ recht schnell in seinen Bann ziehen können. Der Humor der Charaktere macht es einfach, sich fallen zu lassen und den Film zu genießen. Und nicht nur einmal hat der ganze Kinosaal einfach nur gelacht. Das war schön, aber natürlich nicht das, was man in einem Coming-Out-Film erwartet, sondern große Emotionen.
Die gibt es auch. So humorvoll die erste Hälfte des Films auch gewesen ist, in der zweiten Hälfte kommen Gefühle, Emotionen und Drama. Das volle Paket quasi. Man kann mit Simon mitfühlen, als es zu seinem Coming-Out kommt, seine verzweifelte Suche nach Blue miterleben und quasi nicht anders als alles mit ihm durchzustehen. Mehr als nur einmal wollte ich ihn einfach nur in den Arm nehmen und drücken. Und am Ende, da habe ich sogar die ein oder andere Träne vergossen. (Okay, mehr als eine. Viel mehr.)
Viel mehr als nur eine Coming-Out-Story
In „Love, Simon“ geht es zwar hauptsächlich um Simons Coming-Out, aber auch wichtige Themen wie Freundschaft und Familie werden aufgegriffen. Es dreht sich nicht alles nur um Simon und das ist auch gut so, denn er ist ja nicht der einzige mit Problemen. Und er ist nicht perfekt. Seine Handlungen während des Films mögen nicht immer richtig sein, aber ich konnte sie doch immer nachvollziehen und fand die Entwicklung, die Simon in den 109 Minuten Spielzeit durchmacht, wahrlich enorm.
Das Coming-Out selbst wird aber natürlich auch thematisiert und das auf sehr emotionale, einfühlsame Art und Weise, die authentisch und zugleich herzerwärmend ist. Außerdem ziehe ich meinen Hut davor, wie Simon im Film Dinge infrage stellt und das Thema auf seine eigene Art angeht. Dazu möchte ich allerdings nicht so viel vorweg nehmen. Seht euch den Film an, ihr werdet es verstehen.
Top Besetzung – mit viel Liebe zum Detail
An dieser Stelle erst einmal einen großen Respekt für Nick Robinson, den er stellt zweifelsohne eine großartige Besetzung für Simon dar und konnte die Gefühle sehr gut über die große Leinwand herüberbringen. Daneben liegt der Fokus natürlich auf Simons näherem Umfeld. Da wären Jennifer Garner und Josh Duhamel verkörpert, die als Emily und Jack die typischen junggebliebenen Eltern verkörpern, die scherzen und sich necken und dabei einen sehr lockeren Erziehungsstil pflegen. Auch in den emotionalen Parts des Films konnten die beiden überzeugen.
Simons Freunde werden von Katherine Langfort, die vielen aus „Tote Mädchen lügen nicht“ ein Begriff sein sollte, als Leah, Alexandra Shipp als Abby und Jorge Lendeborg Jr. als Nick verkörpert. Hierbei kommt keiner zu kurz oder nimmt nur eine Nebenrolle ein. Die Geschichten der drei stehen genauso im Fokus wie Simons Liebesgeschichte. Besonders interessant fand ich dabei die von Leah. Dass Simons beste Freundin eine eigene Fortsetzung in Buchform („Leah on the Off-Beat“) bekommen hat, lässt mich irgendwie hoffen, dass wir auch bald mehr von ihr bekommen, denn das würde mich wirklich interessieren.
Filmmusik – Ein Grund, um diesen Film zu lieben!
Ich bin ein großer Fan von dem „Love, Simon“-Soundtrack. Seitdem ich den Film gesehen habe, läuft der bei mir hoch und runter. Die Songs passen einfach so gut zu den Situationen, tragen Emotionen oder Ausgelassenheit und sind manchmal doch sehr zum Lachen!
Fazit
„Love, Simon“ hat einfach alles. Einen großartigen Humor, die geballte Dröhnung durch Emotionen und liebenswerte Charaktere. Außerdem gibt es natürlich eine große Liebesgeschichte, wie sie jeder einmal verdient hat. Darüber hinaus hat mich die Message hinter dem Film vollkommen überzeugen können: Sei, wer du bist und kämpfe um das, was du willst. „Love, Simon“ hat es definitiv in meine Filmhighlights 2018 geschafft.
Weitere Informationen
- Titel: Love, Simon
- OT: Love, Simon
- Laufzeit: 109 Minuten
- FSK: 0
- Produktionsjahr: 2018
- Filmstudio: 20th Century Fox
- In den Hauptrollen: Nick Robinson, Jennifer Garner, Josh Duhamel, Katherine Langfort, uvm.
- Basiert auf: „Simon vs. the Homo-sapiens agenda“ bzw. „Nur drei Worte“ von Becky Albertalli
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