Mit den Weeds und F-of-J durch die USA
Sammy hat es trotz allem geschafft, die Bad Weeds auf ihre große USA-Tour begleiten zu dürfen. Da sie noch nicht mit der Schule fertig ist, kann sie leider nur in den Sommerferien bei der Band ihrer Brüder bleiben und muss danach nach Hause, ein Umstand, der dem Mädchen überhaupt nicht gefällt. Vor allem nicht, als sie Jayden kennenlernt, den Drummer der Vorband, der das ein oder andere Geheimnis vor ihr, aber auch vor seinen Bandkollegen, hat.
Meinung
Nachdem ich Sammy im ersten Band „Rhythm and Love. Luna & David“ schon richtig klasse fand, war ich sehr auf ihre eigene Liebesgeschichte gespannt, weshalb auch der zweite Band der Reihe bei mir einziehen musste.
Zunächst war ich aber etwas verwirrt, wie ich zugeben muss. So heißt es am Ende von Band 1, dass Sammy nicht auf die Tour mitkommen darf, auf die sie die Band im zweiten Teil doch begleitet. Irgendwie dachte ich, es läge mehr Zeit zwischen beiden Büchern, aber es ist tatsächlich die gleiche Tour. Nun gut, vielleicht hat Sammy ihre Eltern doch noch klein gekriegt. Kann ja sein.
Die Geschichte beginnt mit „Flux of Jade“, oder kurz: F-of-J. Die drei Jungs der Band träumen noch vom großen Erfolg und als man ihnen einen Vertrag anbietet, sagen sie ohne zu zögern zu. Ein Fehler, denn dieser Vertrag regelt nicht nur das Organisatorische, sondern beinhaltet auch drei Klauseln, die den Jungs noch ganz schön Probleme bereiten könnten: Keine Krankheit, keine Drogen, keine Freundin. Mal ganz davon abgesehen, dass sie für ersteres nicht mal etwas könnten – man entscheidet ja nicht bewusst, dass man krank werden will -, frage ich mich, ob das rechtlich überhaupt möglich ist, aber das ist eine andere Geschichte. Trotzdem sagen sie zu und damit ist dann auch die Tour in trockenen Tüchern.
Schon bald treffen die beiden Bands aufeinander und somit auch Sammy auf Jayden. Dass die beiden sich Hals über Kopf verlieben sollte niemanden überraschen, aber wegen Jaydens Vertrag ist eine Beziehung zwischen ihnen unmöglich. Außerdem zieht der junge Drummer sich immer wieder zurück, in jeder neuen Stadt ist er erstmal eine Weile allein unterwegs. Was er sich besorgt, darf aber niemand erfahren, weshalb er da ganz genau aufpasst und direkt abblockt.
Die Handlung ist nicht sonderlich komplex und folgt eigentlich nur dem Tourleben der beiden Bands und dem, was sie erleben, wenn sie gerade nichts zu tun haben. Ihr merkt schon, meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Tatsächlich habe ich sehr lange gebraucht, um irgendwie einen Draht zur Geschichte und den Charakteren zu entwickeln. Viel zu lange, wenn ich ehrlich bin. Erst bei etwas mehr als der Hälfte hat die Story mich abgeholt, vorher kam es mir vor, als wäre alles Routine und als solche nicht wirklich interessant.
Der Fokus liegt auch in dem Buch auf den Weeds, deren Story ja weitergeführt wird, aber gerade deshalb ist der Teil über F-of-J kleiner, als ich ihn mir gewünscht hätte. Bis auf eine Standpauke ihrer Managerin, weil sie noch nicht gut genug sind und daher mehr proben müssen, und einige Interviews bekommt man kaum etwas von ihnen mit. Dabei ist das ihre erste Tour, sie sind kurz davor, ganz groß rauszukommen. Hier habe ich das Feeling des Erfolgs richtiggehend vermisst.
Die stellenweise auftretende Romantik ist zwar nett zu lesen, hat aber meist nicht lang gehalten, bevor die Geschichte in den gewohnten Trott zurückfällt. Die tolle romantische Atmosphäre, die ich in Band 1 so schön fand, gibt es hier quasi gar nicht. Da sind zwar immer mal wieder süße Szenen von Sammy und Jayden, aber das Knistern zwischen den beiden ist kaum zu spüren, was ich echt schade finde.
Das einzige, was ein wenig Spannung reinbringt, ist Sammy selbst, denn über sie wollte ich wirklich mehr erfahren. In Band 1 von „Rhythm and Love“ lernen wir sie nur als kleine Schwester kennen. Jetzt als Protagonistin und Ich-Erzählerin erfährt man einfach mehr über sie und ihren Hintergrund, über ihre Gefühle und die Motivation hinter ihren Handlungen. Das hat mir echt gefallen.
Von Jayden hingegen bin ich die meiste Zeit echt genervt gewesen. Er ist dieser typische Einzelgänger und hat darüber hinaus noch einige Geheimnisse, die er am liebsten für sich behält. Dadurch distanziert er sich von den anderen und wirkt nicht nur ihnen gegenüber recht abweisend. Auch ich konnte aus diesem Grund nicht wirklich Sympathie ihm gegenüber entwickeln. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle noch mehr schreiben, aber das würde alles spoilern, daher werde ich es lassen. Es dauert seine Zeit, aber spätestens gegen Ende kann man ihn dann auch besser verstehen. Auch wenn es immer noch einige Sachen gibt, die ich an seinen Handlungen nicht nachvollziehen kann, ist er am Ende dann durchaus in Ordnung. Wäre nur schön gewesen, wenn man dieses Gefühl auch schon eher beim Lesen bekommen hätte.
Fazit
Alles in allem kommt „Rhythm and Love. Sammy & Jayden“ nicht an Band 1 heran. Der Einstieg in die Geschichte dauert deutlich länger als im Vorgängerbuch, die Atmosphäre ist ebenfalls nicht so schön romantisch und von den Protagonisten ist mir nur Sammy sympathisch. Klar ist es schön, zu erfahren, wie es mit Luna und den Weeds weitergeht, aber ich hätte mehr mehr Fokus auf der neuen Liebesgeschichte gewünscht.
Weitere Informationen
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- Titel: Rhythm and Love. Sammy & Jayden
- Autorin: Sophie Fawn
- Reihe: Rhythm and Love #2
- Preis: 3,99 €
- Seitenzahl: 311
- Altersempfehlung: ab 14
- Verlag: Carlsen Impress
- ISBN: 978-3-646-60443-6
Mehr Informationen gibt es hier.
Ich danke Carlsen Impress für das Rezensionsexemplar.
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