Darum geht es:
Das Leben von Lotta Petermann ist gezeichnet von Familienchaos, ihren besten Freunden und ihrer Bande, den wilden Kaninchen. Wäre da nicht die blöde Berenike und ihre (G)Lämmer-Girls, könnte alles perfekt sein, aber ausgerechnet die hat die ganze Schule zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen – alle außer Lotta und ihre beste Freundin Cheyenne. Sogar den nerdigen Paul.
Klar, dass die beiden Freundinnen das nicht auf sich sitzen lassen können. Zum Glück ist der allseits gefeierte Musiker Marlon gerade in der Stadt. Mit ihm an ihrer Seite kommen sie sicher auf die Party. Oder?
Wie finde ich den Film?
Obwohl ich kein einziges der „Mein Lotta-Leben“-Bücher gelesen habe, war ich von Anfang an sehr auf den Film gespannt. Schließlich erzählen solche Reihen meist episodisch, so dass es vollkommen unerheblich ist, ob man nun bei Band 1 beginnt oder bei Band 5 einsteigt. Ich habe also gehofft, dass ich problemlos ohne Vorkenntnisse in den Film reinkomme – und meine Hoffnung hat sich bewahrheitet.
Die Einführung in das Umfeld der jungen Lotta ist unterhaltsam und leicht. So bekommt man einen schnellen Überblick über Lottas chaotische Familie, ihren kleinen, aber feinen Freundeskreis, die Schulzicken und alles, was sonst noch eine Rolle spielt. Ich hatte definitiv Spaß dabei, auch wenn mein Autoren-Ich mir dabei immer wieder ins Ohr geflüstert hat: „Also verschriftlicht wäre das ganz schön Infodumping. Nicht machen!“. Daraufhin habe ich mein Autoren-Ich in die Ecke geschickt. Es ist schließlich ein Kinderfilm und da ist Infodumping am Anfang total okay. Das sahen die lachenden Kinder, die sich um mich herum im Kinosaal befunden haben, genauso.
Die Handlung dreht sich voll und ganz um die Geburtstagsparty von Berenike, die sowohl Lotta als auch Cheyenne nicht leiden können. Trotzdem wollen sie nicht die einzigen der Schule sein, die nicht dort eingeladen sind. Als Lotta dann von der Limo des bekannten Musikers Marlons angefangen wird (im Schritttempo! Ihr ist nichts passiert!) und daraufhin die Visitenkarte des Managements erhält, ist das ihre Chance, Berenike, die ein großer Fan des Sängers ist, zu beeindrucken. Nur hat Marlon überhaupt keinen Bock, auf einem Kindergeburtstag aufzutreten. Und an den Star heranzukommen, ist auch alles andere als einfach.
Die Woche hält also so einiges an Action, Drama und Überraschungen für die Freundinnen bereit. Natürlich spielt auch ihre Freundschaft und der Gedanke, was wirklich im Leben zählt, eine wichtige Rolle. So kommt es zu Streitereien zwischen den Mitgliedern der wilden Kaninchen, zu falschen Entscheidungen und unbedacht ausgesprochenen, verletzenden Worten zwischen Lotta, Cheyenne und Paul. Wie das in Kinderfilmen nun mal so ist. Obwohl es sicher kein großer Spoiler wäre, wenn ich verraten würde, ob sie ihre Freundschaft retten können, weil es ohnehin schon allen klar ist, ist „Mein Lotta-Leben“ ein Film, der trotz allem Drama einfach Spaß macht. Er ist humorvoll und widmet sich dennoch wichtigen Themen, die Kinder in dem Alter der Zielgruppe gerade beschäftigen. Zugehörigkeit, Freundschaft, Gruppenzwang … ihr wisst schon.
Außerdem liebe – LIEBE! – ich den Runninggang mit der Flöte. Ihr müsst wissen, dass Lotta absolut miserabel mit ihrer Blockflöte umgehen kann, was eventuell daran liegen könnte, dass sie das Musikinstrument selbst nicht leiden kann. Dementsprechend oft versucht sie, sich vorm Üben zu drücken, indem sie die Flöte einfach verschwinden lässt. Ob sie sich in irgendeine wahllose Mülltonne wirft oder in einen Briefkasten. Ob sie sie als langes Würstchen an einem Hotdogstand tarnt oder sie verschenkt … egal! Die vermaledeite Flöte findet immer einen Weg zu ihr zurück.
Im Großen und Ganzen …
„Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo“ ist ein unterhaltsamer Kinderfilm, basierend auf der gleichnamigen Buchserie. Obwohl der Humor und das Alltagschaos im Vordergrund stehen, befasst sich die Handlung auch mit wichtigen Themen, die kindgerecht verpackt sind. Kinostart ist der 29. August 2019.
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