Darum geht es in „Forever Free“:
Raelyn konnte ihre Mutter überreden, ihr Studium in Kalifornien zu beginnen. Weit weg von New York und all den Erinnerungen. Ein Neuanfang ist genau das, was sie braucht. Schnell merkt sie, dass es gar nicht so leicht ist, sich neu zu erfinden und aus ihrer alten Haut herauszukommen. Sie kann von Glück reden, dass sie direkt am ersten Tag der aufgeschlossenen Kate in die Arme läuft. Dadurch diese lernt Raelyn auch Hunter kennen, der so geheimnisvoll und anziehend auf sie wirkt.
Wie finde ich „Forever Free“?
Ehrlich gesagt war es das Cover, das mich hat zu dem Buch greifen lassen. Ich kann mich auch nicht bewusst erinnern, den Klappentext wirklich gelesen zu haben, bevor ich das Buch angefragt habe. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Hat sich der Sprung ins kalte Wasser gelohnt?
Klischees, die sich zu eigen gemacht wurde
Bei diesem Buch schon. Ich bin sogar sehr positiv überrascht. „Forever free“ ist eine typische New Adult Story und doch … ist sie anders. Kommen wir etwas einmal zu den typischen Elementen. Dazu kommt ganz klar die Protagonistin, die ein ziemliches Mauerblümchen ist. In ihrer Highschool-Zeit war sie nie auf Partys, Freunde hatte sie auch nicht, keine Erfahrungen mit Jungs. Natürlich möchte sie einen Neuanfang starten und sich ein eigenes Leben aufbauen fernab von ihrer Vergangenheit. In der neuen Stadt trifft sie den geheimnisvollen Hunter. Er ist der erste Mann, den sie anziehend findet und es ist selbstverständlich, dass sie ihn ebenfalls sofort in den Bann zieht. Meine Zusammenfassung klingt negativ, nach einem einzigen Klischee. Habe ich das während des Lesens so empfunden? Nur bedingt. Die Elemente sind da und gerade das Mauerblümchen ist … ausgelutscht und doch hat es mich hier nicht gestört. Nicht mal in den Momenten, in denen sie nicht den Mund aufbekommen hat. Warum? Weil die Erzählweise und die Charakterisierung so authentisch waren. Weil es der Autorin gelungen ist, Raelyns Charakter so greifbar zu machen, dass ich es so gut verstanden habe, dass es ihr eben schwerfällt, mal den Mund aufzumachen. Und sie hat Raelyn die richtige Mischung an Nebencharakteren an die Seite gestellt, die so einfühlsam waren, dass Raelyn sich entwickeln konnte, ohne dass ihre Freunde übergriffig wirkten.
Eine authentische Story
Die Hintergründe der Charaktere, die nach und nach aufgedeckt werden, haben ebenfalls dazu beigetragen, dass diese typischen Elemente nicht mehr ganz so typisch wirkten. Ich habe ehrlich gesagt mit anderen Gründen gerechnet, warum Raelyn aus New York wegwollte, aber wie es im Buch passiert ist … das war alles sehr schlüssig. Genau wie die Entwicklung der Beziehung. Die Autorin hat genau das richtige Tempo gefunden, es sehr authentisch dargestellt, einfühlsam. Hach, wirklich großes Kino.
Die Clique und besonders Hunter haben mir auch sehr gut gefallen. Ich freue mich wirklich, in den nächsten Büchern mehr über sie zu lesen, denn ihre verbalen Schlagabtäusche haben Humor in diese Geschichte gebracht, die ansonsten nicht ganz so lockerleicht sommerlich war, wie ich es zuvor erwartet hatte. Gleichzeitig ist sie aber auch nicht zu schwerwiegend.
Zu Hunter möchte ich auch noch zwei Dinge sagen, allerdings enthalten sie massive SPOILER. Deswegen nur weiterlesen, wenn euch Spoiler nichts ausmachen oder ihr das Buch gelesen habt.
SPOILER!!!
Der Protagonist hat natürlich ein Geheimnis. In seinen Kapiteln bekommen wir kleine Hinweise darauf, aber auch durch die Reaktion anderer Studenten auf Hunter, denn es gibt einige Gerüchte, die über ihn erzählt werden. Ich bin hier etwas hin- und hergerissen. Erst am Schluss erfahren wir, dass Hunter an einer psychischen Störung leidet.
Erst einmal finde ich, dass die Autorin diesen Teil sensibel erzählt hat und dass sie die Störung – Achtung, Einschätzung einer nicht selbst Betroffenen – gut dargestellt hat und in den entsprechenden Szenen charakterisiert hat. Auch wurde nicht auf einem dunklen Geheimnis des Protagonisten herumgeritten. Dennoch fühlte es sich für mich genau so an. Wie ein Plot device. Das fand ich etwas schade. Davon abgesehen fand ich den Umgang mit dem Thema relativ gelungen.
(P.S. Ich äußere mich dazu nur, weil ich nach fünf Jahren Psychologie Studium mit Schwerpunkt Klinischer Psychologie in dem Thema sicher fühle)
SPOILER ENDE!!!
Im Großen und Ganzen…
… hat mir „Forever Free“ gut gefallen, weil es mich sehr überrascht hat. Es wirkt wie das typische New Adult-Buch, da wir auch so viele Elemente haben, die so klischeehaft sein könnten. Dennoch habe ich es während des Lesens nicht so empfunden. Die Autorin hat diese Elemente genommen und ihnen einen eigenen, authentischen Charakter gegeben.
Weitere Informationen
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- Titel: Forever Free
- Reihe: San Teresa University #1
- Autorin: Kara Atkin
- Verlag: LYX
- Seiten: 469
- Preis: 12,90 € (Paperback) | 9,99 € (E-book)
- ISBN: 978-3-7363-1298-2
Weitere Informationen findet ihr auf der Verlagsseite.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar.
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