Die vier Freundinnen Vivian, Diane, Carol und Sharon, kennen sich schon fast ihr ganzes Leben und obwohl sie mittlerweile alle über sechzig und erfolgreich in ihren Jobs sind, treffen sie sich noch immer einmal im Monat zum obligatorischen Buchclub. Dort reden sie bei viel Wein über das Buch und alles andere, was gerade so in ihren Leben passiert. Nur ist in ihrem Alter so etwas wie das Liebesleben schon lange kein Thema mehr auf der Agenda. Sie sind eben nicht mehr die Jüngsten, doch hier soll nun Christian Grey, der Protagonist der neuen Clublektüre, Abhilfe schaffen.
Was habe ich mich auf diesen Film gefreut. Schon der Trailer hat mich beim ersten Ansehen richtig neugierig gemacht, so dass ich direkt in das nächste Kino gestürmt bin, um ihn mir anzuschauen. War es eine gute Entscheidung? Definitiv!
Book Club – eine Teenie-Komödie ohne Teenies
Nach einer kurzen Einführung der Charaktere und der aktuellen Situation, die ein winziges Bisschen, aber nicht gravierend, an einen Infodump erinnert, beginnt der Film mit dem ersten Buchclub-Treffen. Hier erleben wir die vier Damen das erste Mal „in Action“ und ich muss sagen, dass ich die Dynamik zwischen den Freundinnen von Anfang an sehr genossen habe.
So haben wir Diane, eine Witwe mit zwei erwachsenen Töchtern, die ihre Mutter für alt und gebrechlich halten, und Carol, die seit über dreißig Jahren verheiratet ist und deren Beziehung zu ihrem Mann auch nicht mehr das ist, was sie einmal war. Dazu kommt Sharon, seit fast zwanzig Jahren geschieden, dafür hat sie ne Katze, und Vivian, ihres Zeichens erfolgreiche Geschäftsfrau, komplettiert die Truppe. Die Charaktere sind von Haus aus sehr unterschiedlich und erinnerten mich von der Konstellation ein wenig an eine typische Highschool-Freundinnen-Clique.
Die Dialoge der Vier sind so herrlich mitzuverfolgen, die Freundschaft, die seit über vierzig Jahren besteht, ist in jeder Sekunde des Films greifbar und es macht einfach nur Spaß, zu sehen, wie die Leben der Freundinnen durch einen gewissen Christian Grey aufgerüttelt werden.
Meet Mr Grey!
Darum geht es ja. Um den neuen Lesestoff des Buchclubs. „Shades of Grey“ von E.L. James. Millionenfach verkauft, auf der großen Leinwand verfilmt und eine der erfolgreichsten Reihen weltweit! Es ist die Trilogie, mit der inzwischen jeder etwas anfangen kann und wer sie gelesen hat (Ich weiß, ich weiß. Jeder kennt die Story, keiner will sie gelesen haben. Ich versteh das schon.), der wird herzhaft über die Gespräche, die sich um eben jenes Thema drehen, lachen.
Ich persönlich kennt die komplette Trilogie (ja, ich gebe es zu!) und mir ist nur ein winziger Logikfehler aufgefallen, der jedoch kaum die Handlung beeinträchtigt. (Sie reden über eine Szene des zweiten Buches, während sie offiziell noch am ersten lesen). Ansonsten finden sich im Film einige Referenzen, Buchzitate und Anspielungen aus „Shades of Grey“ im Film.
Wirklich in Richtung BDSM geht die Story der vier Frauen aber nicht, falls das jemand befürchtet haben sollte. Viel mehr gibt die Lektüre den Freundinnen den Mut, ihr Leben – vor allem ihr Sexleben – wieder etwas aufzupimpen, denn mit über sechzig gehören sie noch lange nicht zum alten Eisen und es ist nie zu spät, die wahre Liebe zu finden.
Ein Film zum Lachen und zum Wein(en)
Zunächst habe ich nicht gedacht, dass der Film mich so sehr mitnehmen würde, wie er es dann tatsächlich getan hat. Während jedoch die meisten Szenen zwischen den Frauen und auch jene der Treffen des Book Club eher eine humorvolle Note hatten, so gab es durchaus Szenen, an denen ich mir das ein oder andere Tränchen nicht verdrücken konnte.
Rührend ist dafür eigentlich nicht der richtige Ausdruck, denn auch wenn ich ab und an aus Rührung geweint habe, so habe ich auch einige Freudentränen vergossen und bin letztendlich sehr glücklich aus dem Kinosaal spaziert. Vielleicht liegt das auch einfach nur an mir, weil ich Hollywood-Happy-Ends einfach unsagbar schön finde und sowieso sehr nah am Wasser gebaucht bin, aber meine Erwartungen in Sachen Gefühle wurden nicht nur erfüllt, sondern auch noch übertroffen.
Oh, und was es mit dem Wein auf sich hat – das müsst ihr selbst herausfinden. Ich verspreche, es lohnt sich.
„Book Club – Das Beste kommt noch“ ist eine Komödie über vier Freundinnen, die zusammen durch dick und dünn gehen und uns zeigen, dass Freundschaft sich nicht auf ein Alter begrenzen lässt. Auch wenn sie schon lange keine Teenager mehr sind, sind ihre Probleme gar nicht so anders, als wenn sie es wären. Liebe und Freundschaft, gemischt mit tollem Humor und einer wirklich interessanten Ausgangssituation bieten gute Unterhaltung. Ein Film, den ich mir definitiv wieder ansehen würde.
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- Titel: Book Club – Das Beste kommt noch
- OT: Book Club – The Next Chapter is Always the Best
- Laufzeit: 104 Minuten
- FSK: 0
- Kinostart: 13. September 2018
- Filmstudio: SquareOne (Twentieth Century Fox)
- Basiert auf: /
Beitragsbild: (c) SquareOne Entertainment
Nele says
Das liest sich wirklich gut! Mein Liebster und ich waren am Sonntag im Kino (haben allerdings Mamma Mia geschaut den ich auch sehr empfehlen kann) und da ist der Film mir auch aufgefallen. Vielleicht muss ich dann bald noch mal ins Kino!
Liebe Grüße Nele von Seitenträume
Annie Laine says
Oh, den will ich auch noch sehen. Wenn ich doch nur mehr Zeit hätte. ^^
LG
Anni