Die Banks-Kinder sind viele Jahre nach Mary Poppins Verschwinden selbst erwachsen geworden und Michael ist nun Vater von drei kleinen Kindern: Annabel, Georgie und John. Leider muss er sich nach dem Tod seiner Frau mit allerhand Sorgen herumschlagen, durch die er im schlimmsten Fall das Haus in der Cherry Tree Lane Nr. 17 verlieren wird. Als er kaum noch mit der Situation klar kommt, ruft das schließlich Mary Poppins zurück auf den Plan, die sich nicht nur um die wirklichen Kinder kümmert, sondern auch um Michael und Jane. Zusammen mit Jack, einem von Londons Laternenanzündern, erleben sie allerhand irrwitzige Abenteuer und ein wenig Magie ist natürlich auch mit im Spiel.
Zugegeben, es ist eine ganze Ewigkeit vergangen, seitdem ich „Mary Poppins“ das letzte Mal gesehen habe. Trotzdem gehört das magische Kindermädchen zu den Heldinnen meiner Kindheit, weshalb ich sehr gespannt auf die Fortsetzung gewesen bin. Und selbstverständlich auch auf die neue Besetzung von Mary Poppins selbst.
Eine würdige Nachfolgerin,
In dieser Hinsicht können Fans der „alten“ Mary Poppins auf jeden Fall aufatmen, denn Emily Blunt ist eine großartige Nachfolgerin von Julie Andrews. Nicht nur in Sachen Aussehen, sondern auch in Haltung, Sprache, Reserviertheit und Strenge kann sie auf ganzer Linie überzeugen. Sie wirkt, als wäre sie für diese Rolle gemacht und holt damit das vertraute Mary Poppins-Feeling zurück auf die große Leinwand.
Auch ihr Freund Jack, der sie und die Banks-Kinder oftmals unterstützt, passt sehr gut in die Rolle. Auch wenn er mich mit seinem Aussehen und dem Charakter sehr an Bert, den Schornsteinfeger aus dem Original von 1964, erinnert. Er übt als Laternenanzünder auch einen ähnlich Prestige-trächtigen Job aus.
Ein Soundtrack, der im Ohr bleibt,
Wer ein ebenso großer Fan von „Ein Löffelchen voll Zucker“, „Chim Chim Cheree“ und den anderen wunderbaren Songs aus dem Original ist, der wird auch mit dem Soundtrack aus „Mary Poppins Rückkehr“ seine Freude haben.
Obwohl klar herauszuhören ist, dass die Filmemacher versucht haben, eben diese alten Klassiker wieder aufzunehmen und daraus Lieder für die nächste Generation zu erschaffen, so muss ich doch zugeben, dass die Songs wieder eingängig und einfach nur schön sind.
Klar wird „Trip a little Light Fantastic“ niemals an „Chim Chim Cheree“ heranreichen und aus „The Royal Doulton Music Hall“ kein zweites „Supercalifragilisticexpialidocious“, trotzdem passen die Songs vom Stil her sehr gut zu Mary Poppins, bescheren gerne den ein oder anderen Ohrwurm und sorgen mit einem großartigen Szenenbild für eine passende Untermalung der Handlung.
… und eine Fortsetzung, die eigentlich ein Reboot ist.
Die Handlung des Films ist selbstverständlich nicht unwichtig. Nach dem Tod von Michaels Frau steht seine Familie vor dem finanziellen Aus und kurz davor, das Haus in der Cherry Tree Lane Nr. 17 zu verlieren. Die einzige Hoffnung ist das Zertifikat über Michaels Besitz einiger sehr wertvollen Aktien. Leider wissen weder Michael noch Jane, wo es zu finden ist, und während sie danach suchen, taucht Mary Poppins wieder auf, um sich um die Kinder zu kümmern.
Annabel, John und Georgie sind recht reif für ihr Alter und wollen ihrem Vater helfen, das Haus zu retten, und doch stehen die Abenteuer mit Mary Poppins im Vordergrund. Und das ist auch überhaupt nicht schlimm, denn ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann mich an die zugrundelegende Handlung aus dem Original-Film nicht erinnern und finde den Film trotzdem großartig.
Was mich in dieser Hinsicht dennoch etwas stört, sind die zwanghaften Parallelen zwischen der alten und der neuen Mary Poppins. Nicht nur betreffend Bert und Jack, worauf ich bereits eingegangen bin, sondern auch weitere bekannte Elemente, die auf ein Neues verwendet wurden und wenig Innovation schaffen. So zum Beispiel der Nachbar, der immer noch täglich seine Kanone abfeuern lässt, oder die Abenteuer in einer anderen als Zeichentrick animierten Welt. Letzteres finde ich zwar von der Darstellung her sehr charmant, aber es birgt wenig Neues.
Obwohl „Mary Poppins Rückkehr“ als Fortsetzung angelegt ist, erweckt der Film mehr den Eindruck, ein Reboot zu sein. Ein alter Klassiker für aktuelle und neue Generationen neu aufgelegt. Finde ich das schlecht? Nein, eigentlich nicht, denn nach wie vor hat mir der Kinoversuch viel Vergnügen bereitet und allein des Soundtracks wegen würde ich ihn mir auch noch weitere Male ansehen.
„Mary Poppins Rückkehr“ ist ein chamanter Musical-Film für all jene, die die alte Mary Poppins lieben, und Lust auf weitere Abenteuer mit dem magischen Kindermädchen haben. Großartige Songs, ein wunderschönes Szenenbild und so viel Nostalgie in einem Film vereint – wer kann da schon widerstehen?
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- Titel: Mary Poppins Rückkehr
- OT: Mary Poppins returns
- Laufzeit: 124 Minuten
- Kinostart: 20. Dezember 2018
- Filmstudio: Disney
- Basiert auf „Mary Poppins“
Beitragsbild: © 2017 Disney Enterprises, Inc.
Filmplakat: © 2017 Disney Enterprises, Inc.
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