Darum geht es:
Als Nachfahrin des Liebesgottes Eros bricht Rachel den Willen und das Herz jedes Jungen, dessen Weg sie kreuzt. Doch als sie Ben trifft, lehnt Rachel sich gegen ihr Schicksal auf: Sie will ihn nicht durch ihre magische Gabe zwingen, sondern aus freien Stücken von ihm geliebt werden. Durch ihr Verhalten gerät die Götterwelt aus den Fugen. Rachels Widersacherin, die mächtige Heda, nimmt sie gefangen. Rachel schwebt in höchster Gefahr. Nur Ben kann sie retten. Aber ist er stark genug, sich allein gegen die erzürnten Götter zu stellen?
Quelle: Heyne Fliegt
Wie finde ich das?
„Love Curse“ ist eine Reihe, die vor allem im englischsprachigen Buchmarkt eingeschlagen ist, wie eine Bombe. Dagegen halten sich die euphorischen Stimmen der deutschen Leser in Grenzen. Ich würde sogar behaupten, ich bin eine der wenigen, die Band 1 „Lieben verboten“ wirklich mochten. Vor einem Jahr, als dieser erschienen ist, hatte ich genau einen Kritikpunkt: Das Ende. Da ich angenommen habe, die Geschichte wäre in einem Band abgeschlossen, habe ich nicht damit gerechnet, dass die Autorin mit einem Cliffhanger aufwartet. Zumal die Story bis zum Epilog tatsächlich ein Einzelband hätte sein können. Nun denn, ein Jahr später ist die Fortsetzung endlich da.
Ich wusste nicht so recht, wie ich mir den zweiten Band von „Love Curse“ vorstellen sollte, weil mich das Ende von Band 1 mehr Fragen als Antworten zurückgelassen hat, aber ich hätte nicht erwartet, dass sich diese süße Liebesgeschichte in so eine Richtung entwickelt. Es fällt mir schwer zu beschreiben, weil ich sogar das Gefühl habe, dass zwischen den Bänden das Genre gewechselt wurde. Band 1 war mehr Contemporary mit Fantasy-Elementen, während es nun Fantasy mit leichten Scifi-Elementen ist (zumindest kam es mir so vor mit dieser wissenschaftlichen Einrichtung. Habe leider keine andere Bezeichnung dafür). Das habe ich definitiv nicht kommen sehen und schlecht fand ich es nicht, aber … auch nicht wirklich überragend gut. Es ist irgendwas dazwischen. Im Verlauf des Buches habe ich mich mit den neuen Gegebenheiten angefreundet und das Setting als solches akzeptiert.
Sprechen wir mal lieber über die Figuren. Rachel ist genauso mutig und kämpferisch wie zuvor, nur dass sie jetzt um etwas anderes kämpft. Mit ihr konnte ich mich nach wie vor gut identifizieren, auch ihr Umfeld hat mich positiv überrascht. So nehmen ihre Eltern – vor allem ihr Vater, den sie aufgrund des Liebesgöttinnen-Banns nie wirkich kennenlernen konnte – eine viel größere Rolle ein und besonders lieb gewonnen habe ich ihren Cousin Kyle. Selbst Eros, der viel mehr Raum bekommt, mochte ich, aber mein unangefochtener Liebling ist Paisley. Hier muss ich das Mädel mal kurz fangirlen. Mit ihrer positiven Art muss man sie einfach gernhaben und jede Szene mit ihr macht automatisch jede Menge Spaß.
Aber ich habe auch jede einige Kritik an den Figuren. Allen voran an Ben. Ihr wisst schon, der Love Interest, der in diesem Band den Arsch vom Dienst gegeben hat. Ehrlich jetzt, ich habe keine Ahnung, wie er zwischen den beiden Bänden zu so einem Vollidioten mutieren konnte. Und ich bin ehrlich gesagt, etwas angepisst deswegen. Klar, seine Beweggründe werden offengelegt und sinda uch ein Stück weit verständlich, aber Junge, du bist der verdammte Love Interest, benimm dich auch so!
Bei Marissa hatte ich ähnliche Probleme. Man weiß von Anfang an nicht, was ihr Ziel ist oder auf wessen Seite steht. Da wir schon in Band 1 gelernt haben, dass man ihr nicht trauen darf, ist das eigentlich was Gutes, aber für mich erschienen ihre Entscheidungen rückblickend nicht konsequent genug. Sie hat ihr Fähnchen nach dem Wind gehängt und stand auf der Seite, auf der es für die Story in dem Moment gerade am meisten gebracht hat. Ich hätte lieber weniger Marissa und dafür mehr Paisley gehabt, wenn ich ehrlich bin.
Und noch mehr Kritik habe ich zur allgemeinen Handlung des zweiten Bandes. Ich kann nicht so genau sagen, über was für einen Zeitraum die Story spielt, aber es passiert furchtbar wenig. Das Setting ist von Anfang bis Ende die Einrichtung von Hedone, der großen, bösen Antagonistin, und innerhalb dieses Settings passiert, wie geagt, nicht viel. Ein paar Mal büchst Rachel aus, um die Lage zu checken oder Informationen zu sammeln. Einmal flieht sie, um des Fliehens Willen, kommt genau eine Ecke weit, kehrt um, weil es ihr doch zu heikel wird (obwohl der Gang komplett leer war) und bringt sich selbst in die gleiche Situation wie zuvor. Ich frage mich jetzt noch, warum sie das getan hat. Erst zum Ende hin kam wieder etwas Spannung auf.
Hätte es zumindest diese gefährlichen Küsse gegeben, aber nein, denn der Liebesgöttinnen-Fluch ist gebrochen. Rachels Kuss – und der jeder anderen Liebesgöttin – bewirkt nichts mehr. Eigentlich super für die Love Story, aber wie schon erwähnt, verhält Ben sich wie ein Arsch. Und deshalb gibt’s auch keine Küsse. Der Untertitel ist also denkbar unklug gewählt. Ich war schon ein wenig enttäuscht.
Okay, das klingt gerade alles sehr negativ, aber sieht man von der oben genannten Kritik ab, war „Love Curse – Gefährliche Küsse“ dennoch eine unterhaltsame Lektüre. Durch den angenehmen Schreibstil habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und hatte Spaß mit Rebecca Skys Interpretation der mythologischen Begebenheiten. Obwohl ich Band 2 einen Ticken schwächer fand als Band 1 werde ich die Reihe definitiv weiter verfolgen.
Im Großen und Ganzen…
„Love Curse – Gefährliche Küsse“ von Rebecca Sky kommt nicht ganz an den ersten Band der Reihe ran. Trotz einiger Kritikpunkte hatte ich dennoch Spaß mit der Lektüre und freue mich auf den dritten Band.
Weitere Informationen
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- Titel: Love Curse – Gefährliche Küsse
- Reihe: Love Curse #2
- Autorin: Rebecca Sky
- Verlag: Heyne Fliegt
- Seiten: 384
- Preis: 11,99 € (E-Book) | 14,00 € (Taschenbuch)
- ISBN: 978-3-453-27219-4
Weitere Informationen findet ihr hier.
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