„Die Farbe des Horizonts“ oder:
Die außergewöhnliche Geschichte von Tami und Richard
Um euch einen kurzen Vorgeschmack zu geben: Es geht um Richard und Tami, beide sehr fernlustige Menschen, die am liebsten die ganze Welt umsegeln würden. Als sie sich in Tahiti begegnen, entsteht zwischen beiden schnell eine innige und herzerweichende Liebesgeschichte. Durch ein Angebot, das sie nicht ablehnen können, wagen die beiden schließlich das Abenteuer und stechen in See. Dass dabei nicht alles gut ist, ist wohl kein Geheimnis. Tatsächlich geraten die beiden in einen Hurrikan und müssen im Folgenden schiffbrüchig und allein auf hoher See überleben.
Schon der Trailer des Films hat mich neugierig gemacht und mir eine dramatische, herzzerreißende Liebesgeschichte versprochen, so dass ich es kaum erwarten konnte, „Die Farbe des Horizonts“ zu sehen. Während der Trailer, den ich euch im Folgenden einbinde, jedoch eine gewisse Chronologie der Handlungsverläufe vorweist, springt der Film selbst immer zwischen zwei Handlungssträngen hin und her. So beginnt Handlungsstrang A mit Tami, die allein auf dem kaputten Boot nach Richard ruft, und Handlungsstrang B mit Tami, die gerade in Tahiti ankommt und all das noch erleben wird.
https://www.youtube.com/watch?v=upKVlljUuWY
Starke Figuren – besetzt von starken Schauspielern
Tami (Shailene Woodley) muss im Kampf ums Überleben richtig über sich hinauswachsen, denn Richard (Sam Claflin) ist schwer verletzt und kann ihr keine große Hilfe sein. Doch sie gibt nicht auf, springt mehrfach über ihren Schatten, beflügelt von ihrer großen Liebe, und versucht mit aller Macht die Hoffnung zu bewahren. Es ist inspirierend, wie diese junge Frau – die im Übrigen wirklich existiert – kämpft, um Richard und sich selbst zu retten. Die Wahl der Schauspieler hätte daher kaum besser sein können. Shailene Woodley hat meines Erachtens nach bereits in ihrer Rolle als Hazel Grace Lancaster (Das Schicksal ist ein mieser Verräter) bewiesen, dass sie weiß, wie man den Zuschauer emotional fertig machen kann. Das gleiche gilt für Sam Claflin, der als Will Traynor (Ein ganzes halbes Jahr) brilliert hat.
Was „Die Farbe des Horizonts“ mit mir (leider nicht) angestellt hat.
Ich bin ein emotionaler Mensch, der oft bei Büchern und Filmen weint. Bei „Die Farbe des Horizonts“ habe ich nicht geweint, was mich tatsächlich ein wenig enttäuscht hat. Nicht, dass der Film schlecht gewesen wäre, aber ich hätte etwas mehr Emotionalität gewünscht. Diese kommt zwar gegen Ende, lässt aber im Rest des Films ganz schön auf sich warten. Im Handlungsstrang B herrscht meist eine sehr melancholische Stimmung, da man als Zuschauer direkt weiß, dass ihr Paradies keinen Bestand haben wird. Die Handlung auf dem Boot ist dahingegen sehr ruhig und ja, zum Teil auch langatmig, da einfach nichts wirklich Spannendes passiert, was die Handlung vorantreibt, während die beiden auf sich allein gestellt überleben müssen. Dennoch berührt sie – keine Frage -, aber auf eine tiefere Art und Weise. Und sie klingt lange nach.
Nicht zuletzt durch eine winzige Tatsache fast am Ende des Films. Ich will niemandem etwas vorwegnehmen, doch besagte Tatsache lässt alles in einem vollkommen neuen Licht erscheinen und wird sicherlich den ein oder anderen im Kino erschrecken. Ich muss zugeben: Ich habe es kommen sehen. Den ganzen Film über, jedoch immer mit der leisen Hoffnung, mich zu irren. Das war der Plottwist, nach dem der Film mich mehr und mehr gepackt hat. Schade nur, dass das kurz vor dem Schluss ist.
Was mich während des Films außerdem heftig hat schlucken lassen, ist die Tatsache, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert. Sowohl Tami als auch Richard haben wirklich diese Reise unternommen und sind dabei schiffbrüchig geworden. Wie ihre Geschichte damals ausgegangen ist, könnt ihr ab dem 12. Juli 2018 im Kino sehen.
Fazit
„Die Farbe des Horizonts“ ist nicht schlecht, aber in meinen Augen auch kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss. Für die Liebhaber von Drama und melancholischer Romantik kann ich ihn definitiv empfehlen, aber mir war er in der Mitte zu langatmig und hat mich leider nicht komplett abholen können.
Weitere Informationen
- Titel: Die Farbe des Horizonts
- OT: Adrift
- Laufzeit: 97 min
- FSK: 12
- Kinostart: 12. Juli 2018
- Filmverleih: Tobis GmbH & Co. KG
- In den Hauptrollen: Shailene oodley (Tami) und Sam Claflin (Richard)
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